Ein Sprecher des kirgisischen Geheimdienstes sagte, das Attentat sei von dem Kirgisen Akbarzhon Jalilov (Akbarschon Dschalilow) verübt worden. Es sei wahrscheinlich, dass er auch die russische Staatsbürgerschaft habe. Laut dem GKNB-Sprecher wurde Jalilov 1995 in Osh geboren.

Bei der Explosion in einer U-Bahn in St. Petersburg waren am Montag elf Menschen getötet und dutzende weitere verletzt worden. Nach Angaben des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB ereignete sich gegen 14.40 Uhr Ortszeit eine Explosion in einer U-Bahn, die gerade zwischen den Stationen Sennaja Ploschtschad und Technologisches Institut im Zentrum von St. Petersburg unterwegs war.

Weiterer Sprengsatz entschärft

Kurz darauf wurde ein selbst gebauter Sprengsatz in der U-Bahnstation am Wosstanija-Platz in der Petersburger Innenstadt "gefunden und rechtzeitig entschärft", wie die russischen Anti-Terror-Behörden mitteilten. Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand.

Präsident Wladimir Putin, der sich zum Zeitpunkt der Explosion in der Nähe von St. Petersburg aufhielt, erklärte, die Ermittlungen würden in alle Richtungen geführt. Als Ursache kämen "ein Unfall, ein Verbrechen und vor allem Terrorismus" in Frage. Die russische Justiz eröffnete Ermittlungen nach Paragraf 205 des russischen Strafgesetzbuches, der die Strafbarkeit von Terroranschlägen regelt.

Fahrer entschied richtig

Der Fahrer der Metro habe nach der Explosion die richtige Entscheidung getroffen, zur nächsten Station weiter zu fahren, erklärten die Ermittler. Dadurch sei eine schnelle Evakuierung möglich gewesen. Bilder des staatlichen Fernsehens zeigten einen Waggon mit herausgesprengter Tür und blutüberströmte Opfer auf dem Bahnsteig. "Ich sah Leute herauskommen, sie waren wie taub, viele hielten sich den Kopf", sagte Galina Stepanowa.

Sanitäter auf dem Weg zu Verletzten
Sanitäter auf dem Weg zu Verletzten © AP

Staatschef Wladimir Putin besuchte am Montagabend die Metrostation Technologisches Institut. Er legte Blumen nieder und verharrte in stillem Gedenken. Zuvor hatte Putin eine Sitzung mit Vertretern des FSB, der Rettungskräfte und des Innenministeriums geleitet. Putins Sprecher Dmitri Peskow sagte das Geschehen trage "alle Anzeichen eines Attentats". Zunächst hatte Putin, der sich zum Zeitpunkt der Explosion nahe St. Petersburg aufhielt, erklärt, die Ermittlungen würden in alle Richtungen geführt. Als Ursache kämen "ein Unfall, ein Verbrechen und vor allem Terrorismus" in Frage. Die Justiz eröffnete Ermittlungen nach Paragraph 205 des russischen Strafgesetzbuches, der die Strafbarkeit von Terroranschlägen regelt.

U-Bahnhöfe geschlossen

Sämtliche U-Bahnhöfe von St. Petersburg wurden zunächst geschlossen. Erst am Abend wurde der Betrieb teilweise wieder aufgenommen. Wegen der Explosion wurde drei Trauertage ausgerufen, am Dienstag in St. Petersburg wehten die Flaggen auf Halbmast.

Der mutmaßliche Anschlag auf die Metro in St. Petersburg ist international verurteilt worden. Der UNO-Sicherheitsrat bezeichnete die Tat als "feigen terroristischen Angriff". Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel drückte am Montagabend in einem Telegramm ihr Entsetzen aus. US-Präsident Donald Trump sagte Russland "volle Unterstützung" zu. Auch österreichische Politiker sprachen ihr Beileid aus.

Merkel schrieb in ihrem Kondolenztelegrann an Putin: "Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass es sich um einen feigen Anschlag gehandelt hat." Sollte sich dies bewahrheiten, wäre dies "ein barbarischer Akt", den sie "aufs Schärfste" verurteile.

Trump sagt Unterstützung zu

Trump sagte Putin in einem Telefonat "die volle Unterstützung der US-Regierung bei der Reaktion auf den Angriff" zu. Beide Staatschefs hätten "darin übereingestimmt, dass der Terrorismus entscheidend und schnell bezwungen werden muss", teilte das Weiße Haus mit.

Der UNO-Sicherheitsrat verurteilte die Tat einhellig als "barbarischen und feigen terroristischen Angriff". Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini übermittelte ihr Mitgefühl an "alle Russen, insbesondere diejenigen, die ihre Angehörigen verloren haben".

Iran verurteilt Anschlag

Auch der Iran hat den Bombenanschlag in St. Petersburg scharf verurteilt. "Das war zutiefst beschämend und feige und ein absolut inakzeptabler Weg, um politische Ziele zu erreichen", sagte Außenamtssprecher Bahram Ghassemi am Dienstag. Die Wurzeln des Terrorismus' müssten ausgetrocknet werden, dies aber erfordere die Zusammenarbeit aller Staaten und internationalen Organisationen, teilte der Sprecher laut Webportal des Außenministeriums mit.

"Abscheulichen Ereignisse"

Auch österreichische Spitzenpolitiker sprachen ihr Beileid aus. "Meine Gedanken sind bei den schrecklichen Ereignissen in St. Petersburg. Mein Mitgefühl ist bei den Opfern und ihren Angehörigen", erklärte Bundespräsident Alexander Van der Bellen per Twitter. Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) zeigte sich "entsetzt über die abscheulichen Ereignisse in St. Petersburg", bei denen "viele unschuldige Menschen" ihr Leben verloren hätten. Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) plädierte auf Twitter dafür, "die Reihen in der Bekämpfung des Terrorismus zu schließen". In seiner Eigenschaft als amtierender Vorsitzender der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) betonte Kurz: "Dieser brutale Angriff darf uns nicht einschüchtern, sondern sollte und einigen im Kampf gegen Mord, Gewalt und Terrorismus."