Zehntausende Menschen sind nach Angaben der Vereinten Nationen durch die jüngsten Kämpfe in der nordsyrischen Provinz Aleppo in die Flucht getrieben worden. Alleine aus den Städten Al-Bab und Tadef seien fast 40.000 Bewohner geflohen, teilte das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) am Sonntag mit. Weitere 26.000 Menschen seien aus weiter östlich gelegenen Ortschaften vertrieben worden.

Türkische Soldaten und mit ihnen verbündete syrische Rebellen hatten die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) Ende Februar nach wochenlangen Kämpfen aus Al-Bab vertrieben. Auch die syrische Armee kämpft mit Unterstützung der russischen Luftwaffe in Nordsyrien gegen den IS. Ihre gemeinsame Großoffensive trieb seit Ende Februar nach UN-Angaben 26.000 Menschen östlich von Al-Bab in die Flucht.

310.000 Tote laut UNO

Viele von ihnen flohen in die Region rund um Manbij. Die frühere Jihadistenhochburg unweit der türkischen Grenze wird seit vergangenem Jahr von der kurdisch-arabischen Rebellenallianz Demokratische Kräfte Syriens (SDF) kontrolliert.

Russland hatte im September 2015 militärisch in den seit 2011 andauernden Bürgerkrieg in Syrien eingegriffen und dadurch das Blatt zugunsten seines Verbündeten, des syrischen Machthabers Bashar al-Assad, gewendet. In dem Gewaltkonflikt wurden der UNO zufolge mehr als 310.000 Menschen getötet und Millionen weitere in die Flucht getrieben.