Die Regierungsbildung in Spanien ist offiziell gescheitert. Eine Frist dafür lief um Mitternacht ab. Die vier größten Parteien hatten sich nach der Wahl am 20. Dezember nicht auf eine regierungsfähige Koalition einigen können. König Felipe VI. wird heute das Parlament per Dekret auflösen und Neuwahlen ansetzen. Diese müssen spätestens am 26. Juni stattfinden. Der Monarch unterzeichnete das Dekret zur Auflösung des Parlaments und zur Ansetzung des Urnengans am Dienstag in der Königsresidenz Palacio de la Zarzuela nordwestlich von Madrid.

In den vergangenen knapp viereinhalb Monaten hatte keine der vier meistgewählten Parteien eine regierungsfähige Koalition bilden können. Es handelt sich um die ersten Neuwahlen in der Geschichte Spaniens.

Im Dezember hatte die konservative Volkspartei (PP) des seitdem geschäftsführenden Ministerpräsident Mariano Rajoy mit 28,7 Prozent zwar gewonnen, die absolute Mehrheit aber verloren. Rajoy fand danach keinen Bündnispartner. Auch der Chef der Sozialisten (PSOE), Pedro Sanchez, scheiterte mit dem Versuch einer Koalitionsbildung.