Neuerliche Flüchtlingstragödie im Mittelmeer: Nach Angaben des italienischen Präsidenten Sergio Mattarella kamen bei dem Unglück mit mehreren Flüchtlingsbooten offenbar mehrere Hundert Menschen ums Leben. In italienischen Medien hieß es, mehrere Boote mit überwiegend ostafrikanischen Schutzsuchenden seien vor der Küste Ägyptens gekentert. Dabei seien bis zu 400 Menschen gestorben.

Aato sagte weiter, ungefähr 200 der Bootsinsassen stammten aus Somalia und der autonomen Region Somaliland. "Dieser Unfall, bei dem viele unserer jungen Männer Berichten zufolge ums Leben kamen, hat uns sehr schockiert", betonte der Präsident Somalilands, Ahmed Mohamed Mohamud Silanyo, in einer Mitteilung. Nach lokalen Medienberichten überlebten nur 23 Migranten das Unglück.

Verwirrende Nachrichtenlage

Frontex-Sprecherin Izabella Cooper konnte keine Angaben zu dem Vorfall machen. Die EU-Grenzschutzagentur sei nicht beteiligt gewesen und habe weder Zahlen noch eine offizielle Bestätigung. Auch die italienischen und griechischen Küstenwachen konnte auf Anfrage zunächst keine Angaben zu dem Unglück machen. Ein Sprecher der UNO-Flüchtlingsbehörde UNHCR in Genf sagte, man versuche derzeit mehr Informationen zu bekommen.

Zugleich gab es Berichte über ein weiteres Bootsunglück. Auf einem im Mittelmeer in Seenot geratenen Flüchtlingsboot vor der Küste Libyens fanden italienische Rettungskräfte sechs Leichen. 108 weitere Migranten seien gerettet und von einem Schiff aufgenommen worden, nachdem sie zuvor einen Notruf abgesetzt hatten, berichtete die Nachrichtenagentur ANSA am Montag. Sie hätten den Rettern von den Toten auf ihrem Boot erzählt, die daraufhin ebenfalls an Bord geholt worden seien

Mitte April vergangenen Jahres war vor der libyschen Küste ein Flüchtlingsboot gekentert. Nach Angaben eines Überlebenden sollen rund 800 Menschen an Bord gewesen sein. Mehr als 140 Leichen wurden bisher geborgen, 28 Menschen überlebten das Unglück.