Zuvor hatte Präsident Raul Castro mit US-kritischen Tönen seine Solidarität mit Venezuela bekräftigt. Am Sonntagnachmittag (Ortszeit) wird US-Präsident Barack Obama in Havanna erwartet. Er habe sich zweieinhalb Stunden lang mit Fidel Castro unterhalten, sagte Maduro vor seiner Abreise am Samstag. Das Treffen fand in Castros Residenz in Havanna statt. Der 89-Jährige hatte sich im Jahr 2006 von der Staatsspitze zurückgezogen. Die Macht übernahm sein inzwischen 84-jähriger Bruder Raúl.

Der Staatschef hatte sich am Freitag mit Maduro getroffen. Der venezolanische Präsident wehre sich mit "Mut und Intelligenz" gegen die Einmischung in die internen Angelegenheiten seines Landes, hieß es in einer Erklärung der kubanischen Regierung nach dem Gespräch.

Dies gelte auch für das von US-Präsident Barack Obama unterzeichnete Dekret, in dem Venezuela "ungerechterweise" als Gefahr für die Vereinigten Staaten bezeichnet werde. Maduro erhielt bei seinem Besuch in Havanna die höchste Auszeichnung des kommunistischen Inselstaats, den Jose-Marti-Orden.

Das Verhältnis zwischen den USA und Venezuela ist seit Jahren angespannt. Maduro ist ebenso wie sein Vorgänger Hugo Chavez ein scharfer Kritiker der US-Politik in Lateinamerika.

Obama kommt am Sonntagnachmittag

Obama wird am Sonntagnachmittag in Havanna erwartet. Sein dreitägiger Besuch in Kuba markiert den bisherigen Höhepunkt des Annäherungskurses zwischen den vormals verfeindeten Ländern. Es ist die erste Reise eines US-Staatsoberhaupts in den Karibikstaat seit dem Jahr 1928. Obama und Raul Castro hatten Ende 2014 eine Normalisierung der Beziehungen zwischen den beiden einstigen Erzfeinden aus Zeiten des Kalten Kriegs eingeleitet.

Kubanische Dissidenten riefen Obama auf, bei seinen Besuch in Havanna auf ein "Ende der Repression" zu dringen. Der US-Präsident müsse dafür sorgen, dass Kuba seine Menschenrechtspolitik "radikal ändere", erklärte eine Vereinigung von Regierungsgegnern am Samstag. Obama will sich am Dienstag mit kubanischen Oppositionsvertretern treffen.

Das kubanische Staatsfernsehen wird am Dienstag live eine Rede übertragen, die der US-Präsident im Großen Theater von Havanna halten wird. Mit Spannung wird erwartet, ob er dabei die Lage der Menschenrechte in dem Land kritisiert. Auf Kuba sind alle Medien in Staatshand. Kritik an dem kommunistischen Einparteiensystem des Landes oder Berichte über Dissidenten sind dort normalerweise tabu.