Nach Einführung der Flüchtlings-Obergrenze durch Österreich schickt nun Slowenien seine Armee an die Grenze. Das Parlament in Ljubljana bewilligte am späten Montagabend den Einsatz, der zunächst für drei Monate gehen soll. Die Soldaten sollen dabei helfen, Migranten an der grünen Grenze abzufangen und in die Registrierungszentren zu bringen, sagte Regierungschef Miro Cerar.

Halbe Million Menschen an der Balkan Route

Seit Ungarn seine Grenzen im Oktober 2015 für Flüchtlinge praktisch dicht gemacht hat, sind knapp eine halbe Million Menschen auf der Balkan-Route durch Slowenien durchgereist. Innenministerin Vesna Györkös-Znidar betonte am Montag, ihr Land werde alles unternehmen, um nicht zur Engstelle für Flüchtlinge zu werden.

Die slowakische Regierung rechnet indes wegen der österreichischen Obergrenze damit, dass ihr Land nun zum Transitland für Flüchtlinge wird. Die geplante neue Politik der Regierung in Wien dürfte zur Folge haben, dass sich die Menschen andere Wege nach Deutschland suchen, die über die Slowakei führen, sagte Regierungschef Robert Fico am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. Die Behörden stünden bereit, dann an den Grenzen zu Österreich und Ungarn Sperren zu errichten.