Während bei der Sicherheitskonferenz in München um eine Friedenslösung für Syrien gerungen wird, gehen im Norden des Landes die Kämpfe auch am Freitag weiter. Russische Jets hätten Luftangriffe auf den Ort Tel Rifaat nördlich der umkämpften Metropole Aleppo geflogen, erklärte die "Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte" am Freitag.

Zudem habe es in der Region schwere Gefechte zwischen Anhängern des syrischen Regimes und islamistischen Rebellen sowie Kämpfern der radikalen Nusra-Front gegeben, hieß es. Dabei handelt es sich um den syrischen Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida. Zwölf Nusra-Jihadisten seien getötet worden. Auch in den Reihen des Regime habe es Opfer gegeben.

Zuvor hatten sich Russland, die USA und wichtige Regionalmächte wie die Türkei und Saudi-Arabien in München auf eine Feuerpause binnen einer Woche geeinigt. Die Islamistenmilizen Islamischer Staat und Al-Nusra-Front sollen jedoch weiter bekämpft werden können.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hofft nach eigenen Worten, dass die in München erzielte Einigung auf einen Waffenstillstand in Syrien bald umgesetzt wird. Jetzt gehe es darum, die Vereinbarung durch praktische Schritte mit Leben zu erfüllen, sagte Lawrow.

Die britische Regierung nahm wiederum Russland in die Pflicht. Die Münchener Vereinbarung kann nur Erfolg haben, wenn Russland seine Angriffe auf gemäßigte Oppositionelle und Zivilisten in dem Bürgerkriegsland beendet. "Wenn die Vereinbarung funktionieren soll, wird dieses Bombardieren enden müssen: Kein Stillstand der Kriegshandlungen wird von Dauer sein, wenn moderate oppositionelle Gruppen weiterhin angegriffen werden", sagt Großbritanniens Außenminister Philip Hammond. Wenn der Plan in vollen Umfang durchgesetzt werde, sei er ein "wichtiger Schritt, um das Töten und Leiden in Syrien zu lindern."