Bei einem erneuten Bootsunglück in der Ägäis sind mindestens zehn Flüchtlinge ums Leben gekommen, unter ihnen fünf Kinder.

Nach Angaben der türkischen Küstenwache kenterte ihr Boot am Samstag beim Versuch, von der türkischen Provinz Canakkale aus auf die griechische Insel Lesbos zu überzusetzen.

43 Passagiere konnten gerettet werden, berichtete die türkische Nachrichtenagentur Dogan. Die Zahl der Vermissten war zunächst nicht klar zu benennen.

Flüchtlinge aus Syrien oder Afghanistan

Wie ein Fotograf berichtete, kamen die meisten der Flüchtlinge aus Syrien oder Afghanistan. Ein Überlebender sagte ihm, er vermisse noch mindestens 20 seiner Freunde. Die Suche nach den Vermissten wurde fortgesetzt.

Trotz des Winterwetters begeben sich immer noch jede Woche Tausende Menschen auf die gefährliche Überfahrt in Richtung Europäische Union. Erst am Donnerstag waren 24 Flüchtlinge beim Untergang ihres Boots vor der griechischen Insel Samos umgekommen, am Mittwoch ertranken sieben Menschen. Nach UNO-Angaben kamen seit Beginn des Jahres mehr als 44.000 Flüchtlinge nach Griechenland, mehr als 200 Menschen verloren auf dem Weg ihr Leben oder gelten als vermisst.

Das Boot kenterte beim Versuch, von der türkischen Küste auf die Insel Lesbos überzusetzen
Das Boot kenterte beim Versuch, von der türkischen Küste auf die Insel Lesbos überzusetzen © APA/AFP/OZAN KOSE