Saudi-Arabien behält sich vor, auch mit Bodentruppen in den Bürgerkrieg im Nachbarland Jemen einzugreifen. Es würden alle Optionen zur Bekämpfung der schiitischen Houthi-Rebellen geprüft, sagte der saudi-arabische Militärsprecher Ahmed Asseri am späten Mittwochabend dem TV-Sender Al-Arabiya. "Auch eine Boden-Operation ist möglich", ergänzte der General.

Der Jemen bat die internationale Gemeinschaft in einem Brief an den UN-Sicherheitsrat um eine Entsendung von Bodentruppen. Die Houthi-Rebellen forderten die Vereinten Nationen (UN) ihrerseits auf, "Verbrechen an der jemenitischen Bevölkerung" und die Luftangriffe der von Saudi-Arabien geführten Allianz zu stoppen. Asseri machte keine konkreten Angaben dazu, ob das benachbarte Königreich der Bitte der jemenitischen Regierung nachgekommen werde, Truppen insbesondere zur Stabilisierung der Hafenstadt Aden zu entsenden.

Heftige Gefechte

Dort war es zuletzt zu heftigen Gefechten zwischen Houthi-Rebellen und regierungstreuen Einheiten gekommen. Bisher greifen das mehrheitlich sunnitische Saudi-Arabien und seine arabischen Verbündeten Stellungen der mit dem schiitischen Iran verbündeten Houthi im Jemen lediglich aus der Luft an. Am Wochenende hatte es Verwirrung über den Beginn einer Intervention saudi-arabischer Bodentruppen im Jemen gegeben. Der Anführer einer regierungstreuen Miliz sprach zunächst von einem Einsatz arabischer Spezialeinheiten in Aden, widerrief dies aber später. Medienberichten zufolge handelte es sich um jemenitische Soldaten, die von Saudi-Arabern ausgebildet wurden.

Die Zivilbevölkerung leidet zunehmend unter dem Konflikt zwischen Houthi und Anhängern des ins saudi-arabische Exil geflohenen Präsidenten Abd-Rabbu Mansour Hadi. Allein am Mittwoch wurden 120 Menschen getötet, die meisten von ihnen Zivilisten. Unter ihnen waren Augenzeugen zufolge 40 Menschen, die mit einem Boot aus Aden flüchten wollten und unter Houthi-Beschuss kamen. Die Rebellen haben weite Teile des Landes und die Hauptstadt Sanaa unter ihre Kontrolle gebracht. Auch US-Außenminister John Kerry bemühte sich um eine Deeskalation des Konflikts. Er traf am Donnerstag in Saudi-Arabien Hadi und sollte später mit König Salman zusammenkommen. Die USA unterstützen die Luftangriffe der saudiarabischen Allianz logistisch.