Der wahrscheinliche republikanische Präsidentschaftsbewerber Jeb Bush hat sich laut "New York Times" bei der Wählerregistrierung im US-Bundesstaat Florida als Latino ausgegeben. Bush habe in dem Formular vom Jahr 2009 bei seiner ethnischen Herkunft "hispanic" angekreuzt, berichtete die Zeitung am Montag.

Mit Mexikanerin verheiratet

Der frühere Gouverneur von Florida ist mit einer Mexikanerin verheiratet, arbeitete als junger Mann zwei Jahre in Venezuela und spricht fließend Spanisch. Allerdings stammt er aus einer weißen Politikerdynastie, deren Wurzeln in Neuengland liegen. Geboren wurde der 62-Jährige in Texas.

Der Sohn von Ex-Präsident George H.W. Bush und Bruder von Ex-Präsident George W. Bush hatte im Dezember verkündet, eine Bewerbung für die republikanische Präsidentschaftskandidatur 2016 "aktiv" zu prüfen. Bisher hat nur der erzkonservative Senator Ted Cruz seine Ambitionen auf die Kandidatur der Republikaner offiziell erklärt. Präsident Barack Obama darf bei den Wahlen im November 2016 nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten. Als Favoritin für die Kandidatur bei seinen Demokraten gilt die frühere Außenministerin und ehemalige First Lady Hillary Clinton.

Wegen ihrer harten Haltung in der Einwanderungspolitik finden die Republikaner bei der immer wichtiger werdenden Wählergruppe der Latinos nur wenig Zustimmung. Bush könnte dagegen mit seiner mexikanischen Frau und seinen Spanischkenntnissen bei Wählern mit lateinamerikanischen Wurzeln besser abschneiden. Dass Latinos ihn als echtes Mitglied ihrer Bevölkerungsgruppe betrachten, darf allerdings bezweifelt werden.

Als "Ehren-Latino" bezeichnet

Eine Sprecherin von Bush sagte der "New York Times", sie könne sich die erstaunlichen Angaben des Ex-Gouverneurs bei der Wählerregistrierung nicht erklären. Der ertappte Schein-Latino selbst bemühte sich am Montag auf dem Onlinedienst Twitter, die ganze Angelegenheit als Missverständnis darzustellen. "Mein Fehler", schrieb Bush. Sein Sohn Jeb Bush Junior bezeichnete ihn immerhin als "Ehren-Latino" und twitterte: "Komm schon, Vater, ich glaube du hast das falsche Kästchen angekreuzt."