Es sei "alles Menschenmögliche" dafür getan worden, "um freie, gerechte, glaubhafte und friedliche Wahlen zu organisieren", sagte der Vorsitzende der Wahlkommission, Attahiru Jega, schon vor Wochen in Nigerias Hauptstadt Abuja.

Die Kommission hatte die ursprünglich für den 14. Februar geplanten Wahlen aus Sicherheitsgründen auf kommenden Samstag verschoben. Die Regierung hatte zuvor erklärt, die Sicherheitskräfte seien wegen des Kampfes gegen die Islamistengruppe Boko Haram nicht in der Lage, für die Sicherheit des Urnengangs zu sorgen.Jega hatte danach erklärt, die Wahlkommission gehe davon aus, dass der Ablauf der kommenden Wahl "viel besser" sein werde als beim Urnengang 2011.

Tödliche Gewalt

In den vergangenen Jahren hatte es in Nigeria am Rande von Wahlen immer wieder tödliche Gewalt gegeben. Im Zusammenhang mit der Präsidentschaftswahl von 2011 wurden rund tausend Menschen getötet. Beobachter bezeichneten die Wahl aber als fair. Während des aktuellen Wahlkampfes wurden nach Angaben der nationalen Menschenrechtskommission zwischen Dezember und Februar bereits rund 60 Menschen getötet.

Der Norden Nigerias wird zudem von der Gewalt der Terrorgruppe  Boko Haram erschüttert, die erst dieser Tage nach Angaben eines örtlichen Beamten 350 Frauen und Kinder als Geiseln genommen haben. Dorfbewohner sprachen sogar von 500. Regierungssprecher Mike Omeri sagte Mittwochabend, die sunnitischen Fundamentalisten hätten vor der Rückeroberung des Ortes Damasak durch das Militär Hunderte Menschen entführt.

Hunderttausendeauf der Flucht

Hunderttausende Nigerianer sind wegen der Gewalt auf der Flucht. Inwieweit diese ihre Stimme abgeben können, ist unklar. Jega sagte, die Behörden hätten Wahlscheine an Flüchtlingslager ausgegeben. Landesweit habe die Wahlkommission  81 Prozent der Wahlscheine ausgeteilt. Die elektronischen Lesegeräte, die die Fingerabdrücke der Wähler scannen, seien ausreichend getestet, versicherte Jega. Die Demokratische Partei von Präsident Goodluck Jonathan hatte Zweifel an der Zuverlässigkeit der erstmals in Nigeria eingesetzten Technik angemeldet.

Jonathan, ein Christ aus dem Süden, strebt eine zweite Amtszeit an. Sein wichtigster Rivale ist der Ex-General Muhammadu Buhari, ein Muslim aus dem Norden.