Die weitgehende Einhaltung der Waffenruhe in der Ostukraine ist von erneuten ungewöhnlich scharfen Äußerungen auf diplomatischer Ebene überschattet worden. US-Außenminister John Kerry warf Russland vor, mit "Landeinnahmen zu versuchen, die Ukraine zu destabilisieren".

Der russische Außenminister Sergej Lawrow konterte, der Westen untergrabe die Minsker Friedensvereinbarung. Die jüngsten Sanktionsdrohungen der EU und der USA zeigten, dass der Westen nicht willens sei, das vor zwei Wochen unterzeichnete Abkommen umzusetzen, sagte Lawrow am Donnerstag in Moskau.

Gemäß dem am 12. Februar in der weißrussischen Hauptstadt ausgehandelten Abkommen gilt seit dem 15. Februar offiziell eine Waffenruhe zwischen den prorussischen Rebellen und den ukrainischen Streitkräften. Diese wird jedoch nicht konsequent eingehalten, zudem verzögerte sich der in Minsk vereinbarte Abzug schwerer Waffen.

Die EU und die USA machen die prorussischen Rebellen für die anhaltenden Kämpfe verantwortlich und kündigten an, neue Sanktionen gegen Moskau zu prüfen.

Die NATO warnte unterdessen vor einer russischen Aggression in der Republik Moldau, die zwischen der Ukraine und Rumänien liegt. Der NATO-Oberbefehlshaber in Europa, Philip Breedlove, warf dem russischen Staatschef Wladimir Putin vor, in der Ostukraine schweres Gerät zu stationieren.