Die jordanische Armee hat bei ihren Vergeltungsangriffen auf den Islamischen Staat (IS) zahlreiche Stellungen der Jihadistenmiliz zerstört. Das Militär erklärte am Donnerstag, dutzende Kampfflugzeuge hätten Angriffe gestartet und "alle Ziele" seien zerstört worden. Demnach wurden Ausbildungslager sowie Waffen- und Munitionslager der Jihadisten getroffen.

Die Kampfjets seien unbeschädigt von den Einsätzen zurückgekehrt, hieß es. Sicherheitsunterstützung und Hilfe bei der Überwachung erhielten die Jordanier nach Angaben aus Washington von US-Jets.

Kampfflugzeuge griffen Medienberichten zufolge Ziele der Extremisten in der nördlichen Provinz Al-Raqqa an. "Dies ist erst der Anfang. ... Ihr werdet für jedes Haar vom Körper unseres Helden den Preis zahlen", hieß es in der Mitteilung der jordanischen Armee weiter. Die jordanische Armee erklärte, ihre Einsätze so lange fortzusetzen, bis der IS "ausgerottet" sei. Jordanien hatte sich in der Vergangenheit regelmäßig an Luftangriffen auf IS-Stellungen in Syrien beteiligt, die Teil der US-geführten Offensive gegen die Jihadisten im Irak und in Syrien sind.

13 IS Kämpfer getötet

Bei Luftangriffen der internationalen Koalition auf die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sind im Nordosten Syriens mindestens 13 ihrer Kämpfer getötet worden. Das von den USA geführte Bündnis habe IS-Stellungen südlich der Stadt Al-Hasaka bombardiert, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Freitag.

Die USA und ihre Verbündeten hätten mehr als 20 Angriffe geflogen, unter anderem auf IS-Waffenlager, hieß es von der oppositionsnahen Organisation weiter. Zahlreiche Menschen seien vor den Luftschlägen in benachbarte Gebiete geflohen.

Der IS hatte den jordanischen Piloten Muath al-Kasaesbeh bei lebendigem Leibe verbrannt und dazu ein Video veröffentlicht. Jordaniens König Abdullah II. kündigte nach der grausamen Tat einen "gnadenlosen Krieg" gegen die Extremisten an.

Eine Milliarde gegen IS

Die EU-Kommission will in den nächsten zwei Jahren zusätzlich eine Milliarde Euro im Kampf gegen IS ("Islamischer Staat") in Syrien und im Irak aufbieten. Dies sieht eine Strategie der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini vor, die am Freitag in Brüssel vorgelegt wurde.

Mit dem Hilfspaket sollen Maßnahmen zur Stabilisierung und Entwicklung der Region auf politischer, sozialer und humanitärer Ebene finanziert werden, ebenso wie der Kampf gegen Terrorgruppen wie IS, erklärte die EU-Kommission. Dazu zählten diplomatische Initiativen, Anti-Radikalisierungsprogramme, die Bekämpfung der Terrorismusfinanzierung, der Schutz vor "foreign fighters" und bessere Grenzkontrollen.

Die EU-Außenbeauftragte Mogherini erklärte, die Ermordung des jordanischen Piloten Muath al-Kasaesbeh durch IS sei ein weiterer Beweis dafür, dass der Terrorismus keine Grenzen kenne und Muslime die ersten Opfer der IS sind. "Wir stehen vor gemeinsamen Herausforderungen und gemeinsamen Bedrohungen."