Der neue griechische Regierungschef Alexis Tsipras sieht die Stabilität des Südosten Europas in Gefahr, wenn Griechenland oder Zypern sich vom Euro verabschieden würden. Ein Austritt Griechenlands oder Zyperns aus der Eurozone wäre ein schwerer Schlag für Europa und würde die Stabilität im östlichen Mittelmeer gefährden, so Tsipras am Montag in Zypern, wo er den Auftakt seiner "Roadshow" startete.

Stabilitätsfaktoren für den Südosten

Der griechische Ministerpräsident äußerte sich nach einem Treffen mit dem zypriotischen Staatspräsidenten Nikos Anastasiades. "Die Eurozone ohne Zypern und Griechenland würde eine Amputation des Südostens Europas bedeuten", sagte Tsipras. Die beiden EU-Staaten seien ein Stabilitätsfaktor im östlichen Mittelmeer trotz der aktuellen Finanzprobleme. Europa brauche "heute mehr als je zuvor" Wachstum, fügte Tsipras hinzu.

Griechenland spekuliert nach den Worten von Ministerpräsident Alexis Tsipras zurzeit nicht auf einen Hilfskredit aus Russland. Die Regierung befinde sich in substanziellen Verhandlungen mit den Partnern in Europa und den anderen Geldgebern, sagte Tsipras am Montag in Nikosia.

"Gegenwärtig liegen keine anderen Überlegungen auf dem Tisch", fügte er hinzu. Gegenüber seinen Geldgebern habe das Land Verpflichtungen. Tsipras bekräftigte, dass die "Troika"-Kontrollen des griechischen Hilfsprogramms durch die EU, die EZB und den IWF überwunden werden müssten. Dies sei eine "reife und notwendige Entwicklung für Europa", sagte er.

Griechenland wird seit 2010 von seinen Euro-Partnern und dem IWF mit insgesamt 240 Milliarden Euro vor der Pleite bewahrt. Am Freitag hatte die Regierung die Zusammenarbeit mit den Troika-Kontrolloren aufgekündigt, die die Fortschritte bei den im Gegenzug zugesagten Reformen kontrollieren.

Kein Geld aus Russland

Griechenland spekuliert nach den Worten von Ministerpräsident Alexis Tsipras zurzeit nicht auf einen
Hilfskredit aus Russland. Die Regierung befinde sich in
substanziellen Verhandlungen mit den Partnern in Europa und den anderen Geldgebern, sagte Tsipras am Montag in Nikosia.