Nach der Parlamentswahl in Griechenland will die nationalistische Partei der Unabhängigen Griechen (ANEL) zusammen mit der siegreichen Linkspartei Syriza regieren. Parteichef Panos Kammenos sagte am Montag nach einem Treffen mit Syriza-Chef Alexis Tsipras: "Von diesem Moment an gibt es eine Regierung." Seine Partei werde im Parlament für den "neuen Regierungschef Alexis Tspiras" stimmen.

EU-Kritik eint beide

Die beiden Parteien liegen an gegenüberliegenden Enden des politischen Spektrums. Sie verbindet die Kritik an dem internationalen Hilfsprogramm der Euro-Partner und des Internationalen Währungsfonds. Die Unabhängigen machen sich zudem insbesondere für ein hartes Vorgehen gegen die illegale Einwanderung stark.

Syriza hat die Parlamentswahl in Griechenland klar gewonnen, die absolute Mehrheit aber knapp verfehlt und ist zum Regieren daher auf Partner angewiesen. Nach Auszählung fast aller Stimmen kommt das Linksbündnis auf 149 der 300 Sitze im neuen Parlament, damit fehlen zwei Mandate für die absolute Mehrheit.

Die Unabhängigen Griechen kamen bei der Wahl auf 4,8 Prozent und 13 Mandate. Die konservative Nea Dimokratia (ND) des bisherigen Ministerpräsidenten Antonis Samaras landete mit 76 Sitzen weit abgeschlagen auf dem zweiten Platz. Nach dem Sondierungsgespräch mit ANEL-Chef Kammenos wollte Tsipras am Montag auch noch mit dem Chef der proeuropäischen Partei To Potami, Stavros Theodorakis, sprechen.