Seit 2005 gibt die Denkfabrik Germanwatch Jahr für Jahr den Klimaschutz-Index heraus. Der Bericht analysiert und vergleicht die Fortschritte, die 67 ausgewählte Staaten im Kampf gegen die globale Erwärmung gemacht haben, in die Bewertung fließen etwa der Ausstoß von Treibhausgasen, der Ausbau von Erneuerbaren Energien und die Klimaschutzpolitik der einzelnen Länder ein.

Genug für den Klimaschutz unternimmt laut den Studienautoren aber kein einziges untersuchtes Land. Im Klimaschutzindex für das Jahr 2024 bleiben die ersten drei Plätze daher wie schon in der Vergangenheit leer. Am vierten und damit besten Rang liegt wie schon in den Vorjahren Dänemark, gefolgt von Estland und den Philippinen.

Seinen Spitzenplatz verdankt Dänemark unter anderem der gesetzlichen Verpflichtung für Unternehmen, ihren CO2-Ausstoß bis 2030 um 70 Prozent zu senken. Zudem kommt schon jetzt mehr als die Hälfte des dänischen Stroms aus Windkraftanlagen. Nach Ansicht der Studienautoren ist aber selbst Dänemark auf Grund nachlassender Klimaschutzambitionen heute weiter vom Kurs für die Erreichung des Pariser 1,5-Grad-Ziels entfernt als in den Jahren davor.

Fehlendes Klimaschutzgesetz in Österreich

Kein gutes Zeugnis wird im aktuellen Klimaschutz-Index dagegen Österreich ausgestellt. Das Land rangiert mit Platz 32 nur im Mittelfeld und liegt damit elf Ränge hinter der Schweiz, die am Dienstag vom Europäischen Menschenrechtsgericht (EGMR) wegen mangelnder Klimaschutzmaßnahmen verurteilt worden war. Verantwortlich für die schlechte Platzierung im Klimaschutzindex, der vor der Veröffentlichung der zuletzt gesunkenen Emissions-Kennzahlen erstellt wurde, ist vor allem das seit Jahren ausständige Klimaschutzgesetz und das Fehlen eines konkreten Maßnahmenplans zur Erreichung der angestrebten Klimaneutralität im Jahr 2040. Als Problem gilt zudem die Subventionierung fossiler Brennstoffe, auf der Habenseite stehen dafür die Einführung des Klimatickets und die Unterstützung für Erneuerbare Energien.

In den meisten untersuchten Ländern gibt es aber dennoch auch Hoffnungsschimmer. So hat sich der weltweite Boom bei erneuerbaren Energien, Batterien, Wärmepumpen und Elektroautos auch zuletzt fortgesetzt, im Jahr 2022 wurden hier so viele Kapazitäten installiert wie niemals zuvor.