Die Nerven der Hüttenberger Delegation mit Bürgermeister Rudolf Schratter an der Spitze wurden auf eine harte Probe gestellt. Vier Stunden lang lieferte sich die Landesregierung am Dienstag eine heftiges Tauziehen um das Tibet-Projekt in der Görtschitztaler Gemeinde. Als Landeshauptmann Jörg Haider den einstimmigen Beschluss verkünden konnte, war Schratter die Erleichterung anzusehen.

Neue Auflagen. SPÖ-Chefin Gaby Schaunig und ÖVP-Obmann Josef Martinz wollten zuerst die Entscheidung vertagen. Zu mangelhaft erschien ihnen der von Haider vorgelegte Regierungsakt. Tatsächlich wurde der Akt dann gehörig nachgebessert. Experten der Finanzabteilung, des Wirtschaftsförderungsfonds und der Tourismus Holding mussten an den Tisch. Am Ende der Diskussion stand eine Fülle neuer Auflagen.

Baubeirat. So muss die Firma Rogner als Bauherr und Betreiber des Projektes ihren Eigenmittelanteil erhöhen und die Patronatserklärung für die Kredite von Bund und Land auf die gesamte Unternehmensgruppe ausdehnen. Vor jedem weiteren Beschluss muss eine Prüfung durch den Landesrechnungshof erfolgen. Ein Baubeirat wird eingerichtet. Und alle Verträge müssen der gesamten Regierung vorgelegt werden.

Finanzielles Engagement. Schaunig und Martinz begründeten ihre Forderungen mit dem großen finanziellen Engagement des Landes. Neben einem Sechs-Millionen-Kredit bringt das Land über die Kärntner Tourismus Holding (KTH) 8,6 Millionen Beteiligung ein. Von einer Überförderung durch die öffentliche Hand wollte Haider nichts wissen - eine solche Finanzierungskonstruktion gebe es auch bei der Therme Villach. Drei andere Projekte im Bezirk St. Veit wurden mit der Mehrheit von BZÖ und ÖVP beschlossen. Weil Haider über Förderungen für das Stift St. Georgen, die Golfanlage und ein Almhüttendorf auf der Flattnitz nur im Paket abstimmen ließ, ging die SPÖ nicht mit. Ihr war das Flattnitzer Projekt zu vage.