Das geplante Tibet-Zentrum in Hüttenberg sorgt für Wirbel in der Kärntner Landesregierung. Schon am Sonntag soll der Dalai Lama höchstpersönlich den Grundstein für das rund 22,5 Millionen Euro teure Projekt legen, am Dienstag legte Landeshauptmann Jörg Haider den entsprechenden (Förder-)Akt in der Regierung vor. SPÖ und ÖVP verweigern aber die Zustimmung: Es spießt sich an der Finanzierung.

Kritik. Grundsätzlich begrüßen alle Parteien das Tibet-Zentrum im Heimatort Heinrich Harrers als Chance, soll es doch mit angeschlossenem Hotel zigtausende Gäste in die strukturschwache Region bringen. Umso empörter zeigte sich SPÖ-Chefin Gaby Schaunig am Dienstag bei ihrer Pressekonferenz vor der Landesregierungssitzung über den "unverantwortlichen Dilettantismus", mit dem es vorbereitet werde. Ähnlich ÖVP-Obmann Josef Martinz: "Es sind wesentliche Fragen überhaupt nicht abgeklärt." Beide kritisierten, dass der entsprechende Akt erst am Montagabend vorgelegt worden sei.

Blockade. Martinz und Schaunig monieren, dass die Kärntner Tourismusholding (KTH), über die die Acht-Millionen-Beteiligung des Landes abgewickelt werden soll, derzeit blockiert sei. Haider hatte im März dieses Jahres den Aufsichtsrat der Holding verkleinert, vier Aufsichtsräte abgesetzt und BZÖ-Nationalrat Josef Bucher zum neuen Vorsitzenden gewählt. Die "alten" Aufsichtsräte haben dagegen rechtliche Schritte eingeleitet. Martinz sieht die "Funktionsfähigkeit" der KTH in Frage gestellt. Haider hat dazu betont, dass das Land die Haftung für die Beteiligung übernehme, daher könne auch er als Eigentümer alleine entscheiden.