Die Welpen sahen auf den Fotos im Internet überaus herzig aus; der „Züchter“ hatte eine österreichische Adresse angegeben – seine Telefonnummer war aus dem Ausland und die Übergabe der Tiere fand auf einem Parkplatz statt. So beginnen leider immer wieder Geschichten und häufig enden sie tragisch, mit kranken Tieren oder der Erkenntnis, dass sie unter fürchterlichen Bedingungen gehalten wurden.

Der illegale Handel mit Katzen und Hunden nimmt weiter zu, obwohl seit einer Gesetzesnovelle 2017 auch im Onlinehandel nur noch registrierte Züchter bzw. Händler aktiv sein dürfen. Seit Jahresbeginn dürfen Hunde und Katzen nicht einmal mehr in Zoofachhandlungen gehalten werden, doch hilft das alles nichts, wenn abseits davon der Schwarzmarkt blüht. Aktuelle Zahlen besagen, dass monatlich bis zu 46.000 Hunde auf illegale Weise ihre Besitzer wechseln.

Dem möchte nun das EU-Parlament einen Riegel vorschieben. Nach einer Debatte in der Plenarsitzung am Dienstag wird am Mittwoch (mit voraussichtlich großer Mehrheit) eine Resolution verabschiedet. Damit wird die Kommission aufgefordert, einen Gesetzesvorschlag für ein EU-weites Meldesystem für Hunde und Katzen einzuführen.

Strengere Regeln

Parallel dazu will man strengere Regeln für Züchter, Händler und Tierärzte schaffen sowie die Kooperation von Zoll- und Landesbehörden forcieren. „Dem illegalen Handel mit Haustieren gehört dringend ein Riegel vorgeschoben“, so SPÖ-Europaabgeordneter Günther Sidl, der Mitglied im zuständigen Ausschuss ist. Er fordert „null Toleranz gegenüber falschen Haustier-Pässen“.

Außerdem sollen Anreize geschaffen werden, damit mehr Haustiere adoptiert statt gekauft werden, so Günther Sidl: "Viele Hunde und Katzen warten in Tierheimen noch auf ein neues Zuhause. Auch auf diese Weise können wir den illegalen Tierhandel eindämmen."