Aktivistinnen und Aktivisten der "Letzten Generation" haben Dienstagfrüh ihre insgesamt dritte Aktionswelle in Wien gestartet. Ab 8.00 Uhr klebten sich mehrere Mitglieder am äußeren Währinger Gürtel an der Fahrbahn fest. Mehrere Forschende unterstützten den Protest, die Blockade sei "Sinnbild für den Stillstand in der Regierung bei der Klimapolitik", hieß es an Ort und Stelle zur APA. Am Opernring verlangsamten zudem auf der Fahrbahn marschierende Umweltschützer den Verkehr.

Die üblichen Verzögerungen im Wiener Frühverkehr fielen damit noch etwas größer aus. Der ÖAMTC berichtete gegenüber der APA von einem Stau von der Gentzgasse bis zum nördlichen Beginn des äußeren Gürtels. Am Ring stauten sich die Fahrzeuge zunächst von der Operngasse bis zum Stadtpark. "Öffentliche Verkehrsmittel und der Fahrradverkehr sollten von den Beeinträchtigungen nicht betroffen sein", twitterte die Polizei Wien. Einsatzkräfte trafen bei den nicht angemeldeten Protestaktionen ein, die Blockade am Gürtel war kurz vor 9.00 Uhr beendet, nachdem die Polizei die Aktivistinnen und Aktivisten von der Fahrbahn gelöst hatte.

Recht auf Versammlungsfreiheit

"Auch spontane, nicht angezeigte Versammlungen genießen den Schutz des Grundrechts auf Versammlungsfreiheit", betonte die Landespolizeidirektion (LPD) Wien weiters auf Twitter. "Liegen Gründe zur Auflösung vor, wird diese durch einen Vertreter der LPD Wien angeordnet. Dies wird jedoch immer im Einzelfall geprüft und kann nicht pauschal oder 'im Voraus' für ähnlich gelagerte Versammlungen erfolgen." Die Polizei warnte davor, eigenmächtig gegen die Aktivisten vorzugehen und sich "unter Umständen selbst straf- oder verwaltungsrechtlich strafbar" zu machen.

Die Umweltschützer hatten bereits im Vorfeld ab Dienstag tägliche Blockaden über zumindest drei Wochen hinweg angekündigt. Die "Letzte Generation" sprach von ihrer bisher größten Aktion. Laut Aussendung von Dienstagfrüh waren zahlreiche renommierte Wissenschafterinnen und Wissenschafter wie Florian Freistetter, Barbara Laa und Reinhard Steurer sowie die "Omas gegen Rechts" und "Parents For Future" an dem Auftakt zur "Maiwelle" beteiligt. Gemeinsam mit der "Letzten Generation" forderten sie ein Tempolimit von 100 km/h auf Autobahnen und einen Stopp aller neuen Öl- und Gasbohrungen in Österreich.