In Österreich ist Peter Schröcksnadel als „allmächtiger“ Präsident des Österreichischen Skiverbandes bekannt, dem er mehr als 30 Jahre vorstand. Aber auch nach dem Ende der Präsidentschaft ist von Ruhe keine Spur: Der Tiroler gründete mit Gleichgesinnten den „River and Nature Trust“ und hat damit große Pläne, um die Natur im Gleichgewicht zu halten. Das erste Projekt: Die Rettung der Bachforelle. Oder besser: „Eine intakte Flussnatur und eine Balance der Lebewesen“.

„Ich bin ja an sich noch mehr Fischer als Skifahrer“, sagt der passionierte Fliegenfischer, der seit seiner Jugend in diversen Gewässern „lebt“. Und da fiel ihm auf: In den letzten Jahren geht die Population der Bachforelle massiv zurück. Dem will er entgegensteuern. Mit einem Fonds, den er und andere Gleichgesinnte finanzieren. „Wir kommen ohne Förderungen aus“, erklärt Schröcksnadel. Gemeinsam mit der Wissenschaft - in diesem Fall der beiden Wissenschaftler Günter Köck und Nik Medgyesy - sowie „Freunden“ aus der Wirtschaft soll nun erhoben werden, warum die Bachforelle auf dem Rückzug ist. Mit wissenschaftlich untermauerten Daten soll die Politik dann dazu aufgefordert werden, Maßnahmen zu ergreifen. 

Peter Schröcksnadel hat eine neue Mission: Er will die Bachforelle retten
Peter Schröcksnadel hat eine neue Mission: Er will die Bachforelle retten © GEPA pictures

Als erste Testgebiete wurden die Drau, der Kapellenbach (Tiroler Ache), die Große Mühl und die Görtschitz auserkoren. Schröcksnadel geht etwa davon aus, dass die Vermehrung von Predatoren wie dem Fischotter u.a. in manchen Gebieten das Gleichgewicht gekippt hat. „Und es darf nicht sein, dass der Schutz einer Art zulasten einer anderen erfolgt“, erklärt er bestimmt. Es gehe ihm auch nicht darum, die Landschaft wieder zu renaturisieren, „das ist eine Illusion, wir haben eine Kulturlandschaft“. Es gehe darum, geeignete Maßnahmen zu finden, um die Forelle zu retten, die zu einem Gutteil auch für die Sauberkeit der Gewässer verantwortlich sei. Das Credo des Vereins: „Eingriffe in Flüsse müssen auf Jahrzehnte geplant werden. Die Balance zwischen Mensch und Tier muss sich auch in der Wasserwelt fortsetzen.“