Die Zahl der mit Covid-Patienten belegten Intensivbetten war in den letzten Tagen relativ stabil - und derzeit ist eine kritische Auslastsung auch nicht in Sicht. Das geht aus einem am Dienstag aktualisierten Fact-Sheet der Gesundheit Österreich GmbH hervor. Demnach waren mit Stand 8. Oktober (Freitag) 10,5 Prozent der 2102 Intensivbetten in Österreich mit infizierten Patienten belegt. Das sind 221 der 475 für Corona-Fälle vorgesehenen Plätze. 183 weitere Intensivbetten wären innerhalb von sieben Tagen bereitstellbar.

Doch wann wird es kritisch für die Krankenhäuser? Die Grenze liegt generell bei einem Drittel von Covid-Patienten belegten Betten auf den Intensivstationen. Anhand zweier Szenarien wurde berechnet, ab wann das der Fall sein könnte. Das erste geht von einer Verbreitung des Virus entlang der Alsterstruktur der Gesamtbevölkerung aus. Bei 5151 täglichen Fällen über mehrere Wochen hinweg ist mit einem entsprechenden Zeitverzug das Drittel der Intensivstationen belegt.

Das zweite Szenario geht von einer Verbreitung entlang der jüngeren Altersstruktur der Nichtimmunisierten aus, die also weder geimpft noch genesen sind. Hier wären sogar 10.905 tägliche Neuinfektionen möglich, bis es für die Intensivstation brenzlig wird.

Männer erkranken häufiger schwer

Das Factsheet liefert weitere wichtige Erkenntnisse: Während der Pandemie wurden 1,35 Prozent der positiv Getesteten intensivmedizinisch betreut, wobei Männer mit 1,76 Prozent eine um 83 Prozent höhere Rate aufwiesen als Frauen (0,96 Prozent). Der Altersschnitt auf den Intensivstationen war bis Ende August 2021 mit 66 Jahren von älteren Altersgruppen dominiert und sank zuletzt bei den im August 2021 entlassenen Patientinnen und Patienten auf 58 Jahre. Grund dafür sind die höheren Durchimpfungsraten der Älteren.

Durchschnittlich verbrachten die Patienten 13,3 Tage auf Intensivstationen (bei Analyse der Aufnahmen bis 30.7.2021). In der zweiten Epidemie-Welle wurden in nahezu allen Altersgruppen kürzere Belagsdauern verzeichnet.

Rund 36 Prozent der Patientinnen und Patienten in Intensivbetreuung sind bis Ende Juli 2021 verstorben, wobei die Mortalität in der zweiten Epidemie-Welle in fast allen Altersgruppen am höchsten war. Dies entspricht einem Anteil von 30 Prozent an allen bis Ende August 2021 Verstorbenen Covid-Kranken. 55 Prozent der Corona-Toten wurden ausschließlich auf Normalstationen gepflegt.