Die Gerüchteküche am Juridicum der Uni Salzburg brodelte schon lange. Ein 51-jähriger Uni-Professor soll mit angeblich sexistischen Bemerkungen in Lehrveranstaltungen für Unmut bei den Studentinnen gesorgt haben. Eine von ihnen erhielt WhatsApp-Nachrichten – sie machte den Fall über die Facebook-Seite der Studienvertretung jetzt öffentlich.

Im Schriftverkehr schreibt der Professor von "sexy Outfits", die die 27-Jährige zu einer Besprechung mitnehmen sollte - schrieb aber bereits im nächsten Satz: "nur Spaß". Mitzubringen sei nur Motivation. Doch nach Angaben der Studentin soll er ihr auch geraten haben, zur Entspannung ""ein Bad einzulassen und die Massagebrause zu verwenden". Auch den Unterschied zwischen Vergewaltigung und sexueller Belästigung soll er ihr nach einer Lehrveranstaltung sehr drastisch erklärt haben.

Vorübergehend suspendiert

Die Screenshots der WhatsApp-Nachrichten wurden dem Rektorat übermittelt, der betreffende Professor vorübergehend vom Unterricht abgezogen. „Es ist wichtig, dass das Schweigen gebrochen wird, und solche Fälle öffentlich werden“, sagt Dragana Legenovic von der Studienvertretung.

Für strafrechtliche Konsequenzen reichen anzüglichen Aussagen nicht aus, jedoch will das Rektorat demnächst entscheiden, ob der betroffene Uni-Professor an der Uni bleiben wird. „Ob der Professor künftig weiter unterrichten darf, hängt leider davon ab, ob es andere Betroffene gibt“, so Legenovic. Wenn ja, sollen sie sich beim Rektorat oder der Studentenvertretung unter legenovicdr@stud.sbg.ac.at melden.

Uni untersucht intern

Es gebe an der Uni "keinen Platz für Belästigungen", so Rektor Hendrik Lehnert auf "salzburg.orf.at". Der Fall werde jetzt "intern streng untersucht".