Die COVID-19-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig aktive Mobilität für die öffentliche Gesundheit ist, sowie die Notwendigkeit einer Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Mobilitätssysteme gegenüber Krisen und Katastrophen aufgezeigt. Die europäischen Behörden waren sich darin einig, dass Pakete für den Wiederaufbau nach der Pandemie sich auf innovative Ansätze zur Ausweitung sauberer, sicherer, gesunder und inklusiver Mobilitäts- und Verkehrssysteme konzentrieren müssen, u. a. durch die Verringerung der Abhängigkeit von Autos, die Verbesserung des Schienenverkehrs und des öffentlichen Nahverkehrs sowie die deutliche Erhöhung der Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer, so das WHO-Regionalbüro für Europa in einer Aussendung.

Wiener Deklaration

Wien ist bei dem europaweiten Projekt das Musterbeispiel. „Verkehr und Mobilität sind zentrale Hebel auf unserem Weg zu einer lebenswerten Klimazukunft. Mit der Verkehrswende schaffen wir unsere Klimaziele. Aktive Mobilität wirkt sich nicht nur positiv auf das Klima aus, auch die gesundheitlichen Aspekte und viele neue Green Jobs, die dabei entstehen, liegen auf der Hand. Deshalb unterstützen wir mit großer Freude die Wiener Deklaration und den Beschluss zum ersten Pan-Europäischen Masterplan zur Förderung des Radverkehrs“, erklärte Leonore Gewessler, Ministerin für Klimaschutz und Mobilität, Innovation und Technologie. „Ich bin stolz, dass Österreich hier eine Vorreiterrolle einnimmt. Ganz in diesem Sinne gehen wir voran und werden in Österreich ein Pan-Europäisches THE PEP Kompetenzzentrum für Aktive Mobilität einrichten“, zeichnet die Bundesministerin den weiteren Weg.

Mehr als 850 Teilnehmer aus 41 Ländern, darunter 46 Minister und Staatssekretäre, waren am Montag und Dienstag beim Treffen in Wien dabei - coronabedingtt allerdings nur online. Die „Wiener Deklaration“ enthält insbesondere auch den ersten Pan-Europäischen Masterplan zur Förderung des Radverkehrs. Dieser auf Initiative Österreichs und Frankreichs erstellte Masterplan setzt über Ländergrenzen hinweg wegweisende Impulse im Bereich der Aktiven Mobilität. So soll bis 2030 der Radverkehr in der pan-europäischen Region verdoppelt werden. Weiter setzen sich die Mitgliedsstaaten das Ziel, nationale Radverkehrsstrategien zu erstellen, den Ausbau der Infrastruktur für Aktive Mobilität voranzutreiben und das Radfahren auch in anderen Politikbereichen wie der Gesundheitspolitik und der Raumplanung stärker zu verankern.

Österreich blickt bereits auf eine erfolgreiche Historie in der Entwicklung des nationalen Fahrradverkehrs zurück und investiert schon jetzt in umweltfreundliche und gesunde Mobilität: Das BMK unterstützt mit dem klimaaktiv mobil Förderprogramm Österreichs Unternehmen und Kommunen beim Ausbau des Radverkehrs, bei klimafreundlichem Mobilitätsmanagement und E-Mobilität. Bereits 168 Mio. Euro an Förderungen konnten vergeben werden und damit ein umweltrelevantes Investitionsvolumen von 1,2 Milliarden Euro ausgelöst werden. Dadurch können mehr als 10.700 Beschäftigungsverhältnisse in Form von „green jobs“ in Österreich geschaffen bzw. gesichert werden - ein erfolgreiches Beispiel wie Klimaschutz und Wirtschaft Hand in Hand gehen können. Aufbauend auf diesem Know-how und in konsequenter Fortführung der Forderungen der Wiener Deklaration, wird Österreich die Federführung beim Aufbau eines internationalen „THE PEP Kompetenzzentrum für Aktive Mobilität“ zur Unterstützung des Kapazitätsaufbaus, des Austauschs bewährter Praktiken und von Umsetzungsinitiativen in den THE PEP Mitgliedstaaten übernehmen.