Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) will seiner Vorgängerin Brigitte Bierlein keine Vorwürfe machen, nachdem dieser nach einer Alkofahrt der Führerschein abgenommen wurde. "Jedem kann ein Fehler passieren. Wer nie einen Fehler gemacht hat, der werfe den ersten Stein", sagte Kurz am Freitag auf eine entsprechende Frage in Wien.

Er schätze Bierlein, sie habe "Großes für unsere Republik geleistet, sowohl als Verfassungsrichterin und Präsidentin des Gerichts als auch als Übergangsbundeskanzlerin", betonte Kurz.

Musste Führerschein abgeben

Brigitte Bierlein, die Bundeskanzlerin der nach dem Ibiza-Crash eingesetzten Beamtenregierung, musste nach einer Alkoholkontrolle durch die Polizei ihren Führerschein abgeben. Ein Test in der Nacht auf Donnerstag hatte einen Wert über 0,8 Promille ergeben, berichtet die "Kronen Zeitung". Laut heute.at hatte die Ex-Kanzlerin 0,9 Promille.

Die frühere Präsidentin des Verfassungsgerichtshofes war nach einem Lokalbesuch in Wien von der Polizei in ihrem Auto angehalten worden. Bierlein zeigte sich auf Anfrage der "Krone" betroffen: "Es tut mir aufrichtig leid". "Mein Verhalten entspricht weder meinen eigenen hohen Ansprüchen noch meiner Vorbildfunktion", so Bierlein gegenüber heute.at.