In Wien gibt es zwei weitere Verdachtsfälle auf eine Infektion mit dem Coronavirus. In der Nacht auf Freitag alarmierte ein in Wien lebendes, aus China stammendes Ehepaar die Berufsrettung. Die beiden waren, wie man vonseiten der Gesundheitsbehörden erklärte, nach einer China-Reise am 30. Jänner nach Wien zurückgekehrt. Sie entwickelten Symptome eines grippalen Infektes. Die beiden kamen ins Spital.

Niederösterreich

Am Freitag hat es auch in Niederösterreich neue Coronavirus-Verdachtsfälle gegeben. Zwei Patienten wurden im Krankenhaus Mödling versorgt und getestet, teilte Bernhard Jany von der Landeskliniken-Holding auf Anfrage mit. Die Untersuchungsergebnisse sollten in den Nachmittagsstunden vorliegen.

Vorarlberg

Auch aus Vorarlberg ist am Freitag ein neuer Coronavirus-Verdachtsfall gemeldet worden. Betroffen ist ein Kind aus China, das sich mit einer internationalen Reisegruppe zum Skifahren in Vorarlberg aufhält, so der Vorarlberger Sanitätsdirektor Wolfgang Grabher. Blut- und Abstrichproben seien zur Untersuchung nach Innsbruck gesendet worden.

Die Gruppe, darunter sieben Personen aus Shanghai, hielten sich seit zwei Tagen im Land auf. Bei dem Kind seien Husten, Fieber und Halsschmerzen aufgetreten, darum gelte es wie alle Personen aus China mit entsprechenden Symptomen als Verdachtsfall, erklärte Grabher. Die Behörden hätten rasch reagiert: Das Kind und die Reisegruppe seien im Hotel isoliert worden und hätten die Anweisung, bis zur Abklärung einer Coronavirus-Infektion nicht in Kontakt mit der Außenwelt zu treten. Grabher rechnete mit einem Untersuchungsergebnis spätestens am Samstag. Seit kurzem könnten Proben auch an der Universitätsklinik Innsbruck untersucht werden, damit liege ein Ergebnis rascher vor als bisher. Man werde die Bevölkerung umgehend über das Resultat informieren.

Kärnten

In der Kärntner Landeshauptstadt Klagenfurt ist am Freitag ein neuer Coronavirus-Verdachtsfall gemeldet worden. Lesen Sie hier mehr dazu!

78 Prozent der Österreicher sehen keine Bedrohung

Auch wenn das Coronavirus derzeit in aller Munde ist, zeigen die Österreicher doch eher wenig Interesse daran. Das liegt offenbar daran, dass 78 Prozent keine Bedrohung dadurch sehen, geht aus einer Market-Umfrage hervor, die am Freitag veröffentlicht wurde.

Von 3. bis 5. Februar hat das Linzer Marktforschungsinstitut repräsentativ 510 Österreicher ab 16 Jahren zu den aktuellen Top-Themen online befragt. An erster Stelle steht die bange Frage, ob die türkis-grüne Koalitionsregierung halten wird (48 Prozent). Ebenfalls beschäftigt die Österreicher sehr, "ob der Klimawandel auch bei uns zu gefährlichen Wetterkapriolen führen wird" (45 Prozent) und "ob der Brexit negative Folgen für Europa haben wird" (40 Prozent).

Erst an fünfter Stelle wurde das Coronavirus genannt. Dabei interessiert 35 Prozent der Befragten vor allem, wie schnell der Erreger besiegt werden kann. Als Bedrohung sehen ihn 15 Prozent "ganz und gar nicht", 63 Prozent finden ihn "eher wenig bedrohlich". Ein Übergreifen des Virus auf Österreich ist nur für 29 Prozent ein brennendes Thema, ergab die Umfrage. So beeinflusse die Krankheitswelle bei 68 Prozent auch "nicht wirklich die Reiseplanung".