Nach einer Bluttat mit drei Toten im Bezirk Mistelbach im Dezember hat am Dienstag auch die Staatsanwaltschaft Korneuburg das Vorliegen des gerichtsmedizinischen Gutachtens bestätigt. Sprecher Friedrich Köhl teilte mit, dass der 54-jährige Verdächtige dem Obduktionsbericht zufolge fünf Mal auf Personen geschossen hat, drei Mal davon auf die 87 Jahre alte Stiefmutter.

Schon am Samstag hatte Peter Philipp, der Verteidiger des Beschuldigten, über Inhalte aus dem Gutachten Auskunft gegeben. Seinen Angaben zufolge soll der 54-Jährige mit einem Schrotgewehr zuerst aus kurzer Distanz einen Schuss auf seinen Bruder, danach einen auf seinen Vater abgegeben haben. Diese Angaben bestätigte Köhl am Dienstag. Hinsichtlich der Schüsse auf die Stiefmutter hatte Philipp von "zwei bis drei" gesprochen.

"Sofort tot"

Dem Sprecher der Anklagebehörde zufolge waren alle drei Opfer "durch die Schüsse sofort tot". Die in Auftrag gegebenen toxikologischen und psychiatrischen Gutachten waren Köhl zufolge weiter ausständig.

Der Beschuldigte soll seinen 52-jährigen Bruder, den 92-jährigen Vater und die Stiefmutter am 13. Dezember auf dem Anwesen im Bezirk Mistelbach erschossen haben. Er war geständig. Sein Anwalt Philipp teilte danach mit, dass sich der 54-Jährige nicht an die Reihenfolge der Schussabgaben erinnern könne. Der Beschuldigte habe "äußere und innere" Geschwülste, die für eine gewisse Verwirrtheit in Stresssituationen sorgen - Philipp plädierte auf unzurechnungsfähig.