Der September 2018 verlief mit einer Abweichung von rund 2,3 Grad viel wärmer als das langjährige Mittel, solch ein warmer September kommt statistisch alle fünf bis zehn Jahre vor. Laut den Experten von UBIMET war hierfür ein ungewöhnlich warmer und lang andauernder Altweibersommer hauptverantwortlich, der nach einem nassen und gewitterreichen Monatsbeginn so richtig in Schwung kam. Rechtzeitig zum astronomischen Herbstbeginn sorgte dann Sturmtief "Fabienne" für einen nachhaltigen Temperatursturz, gefolgt von einer der kältesten Nächte der vergangenen 50 Jahre.

Der September schließt nahtlos an die vorangegangenen Monate an, seit April erleben wir überdurchschnittlich temperiertes Wetter. Landesweit fällt der zurückliegende Monat knapp 2,3 Grad zu warm aus, zuletzt war es in den Jahren 2016, 2011 und 2006 ähnlich warm im September. Hauptverantwortlich für einen abermals zu warmen Monat war eine ungewöhnlich warme Spätsommerphase, die Österreich mit nur kurzen Unterbrechungen vom Monatsfünften bis zum astronomischen Herbstbeginn im Griff hatte.

„Erstaunlich ist dabei die gleichmäßige, landesweite positive Abweichung von den Temperaturen. Einzig auf den Bergen war die Abweichung eine Spur geringer, fällt aber mit rund 2 Grad immer noch deutlich positiv aus“, analysiert UBIMET-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer.

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Gewitter, Hitze und Frost

Zu Monatsbeginn hatte eine mächtiges Italientief Österreich im Griff und sorgte vor allem im Burgenland, in Wien und in Niederösterreich für ungewöhnlich starke Gewitter und enorme Regenmengen. So fiel innerhalb von 48 Stunden mehr Regen, als normalerweise im gesamten September. Anschließend setzte sich eine stabile Hochdruckphase durch, dabei wurde es nochmals sehr warm mit Höchstwerten meist zwischen 25 und 30 Grad. „Das macht sich auch bei den Sommertagen bemerkbar, im Südosten gab es noch 17 an der Zahl, in Wien immerhin 14“, so Spatzierer. „Das sind rund dreimal so viele Sommertage wie in einem September üblich“. Hitzetage hingegen gab es nur mehr vereinzelt zur Monatsmitte.

Mit dem astronomischen Herbstbeginn kam es durch Sturmtief "Fabienne" zu einem nachhaltigen Wetterwechsel. Mit bis zu 122 km/h brauste der Sturm übers Land und brachte eine markante Abkühlung. Das gipfelte am gestrigen Mittwoch in einer der kältesten Septembernächte der vergangenen 50 Jahre. Verbreitet gab es Frost, Kältepol war Flattnitz mit -5,7 Grad.

Sonne macht Überstunden

Praktisch im ganzen Land erfüllte die Sonne schon vor Ablauf des Monats ihr Soll, somit steht am Ende ein deutliches Plus in der Sonnenscheinbilanz. „In Wien schien die Sonne bis dato schon 194 Stunden, bis zum Monatsende kommen noch 35 Stunden dazu“, sagt der Experte. Mit 222 Sonnenstunden bis zum heutigen Tag liegt der sonnigste Ort des Landes in Vorarlberg, der Rohrspitz dürfte die Spitzenposition auch bis zum Monatsende am Sonntag behalten.