Vier von sieben Zentralmatura-Tagen sind absolviert, die überwiegende Mehrzahl der Klausuren geschrieben. Nach der Mathematik-Matura am Mittwoch zog Bundesschulsprecher Harald Zierfuß gegenüber der APA eine Zwischenbilanz. Die Mathe-Aufgaben seien an den AHS "im Großen und Ganzen OK gewesen, vielleicht einen Tick schwerer als im Vorjahr". An den BHS seien sie dagegen deutlich schwerer ausgefallen.

Zierfuß hat an einer Wiener AHS selbst die Mathe-Matura geschrieben. "Alles in allem war es sicher schaffbar. Geschenkt war die Matura aber nicht, für eine gute Note musste man schon etwas zeigen. Es waren durchaus ein paar Fallen drin." Nach einer ersten Lehrer-Einschätzung habe das Durchrechnen vier bis fünf Minuten länger gebraucht als im Vorjahr.

Minimalanforderungen

Die heuer an AHS erstmals festgelegten Minimalanforderungen für elektronische Hilfsmittel seien bei einigen Aufgaben zum Tragen gekommen, meinte Zierfuß. "Die Technik hat sicher geholfen, wenn man sie beherrscht." Problem: Es habe in den vergangenen Jahren Schulen gegeben, die den Einsatz dieser Hilfsmittel stark vernachlässigt hatten.

"Deutlich schwerer" als im Vorjahr hätten dagegen die Maturanten an den BHS die heurigen Klausuren empfunden, so Zierfuß. Das gelte sowohl für den für alle BHS-Schüler einheitlichen Teil als auch im Speziellen für die Aufgaben an den Handelsakademien (HAK).

Ein Problem könnten nach Einschätzung des Bundesschulsprechers auch die Englisch-Klausuren am Dienstag gewesen sein. Diese seien von den Schülern meist als schwieriger als im Jahr davor empfunden worden.

Organisatorisch wurden an den ersten vier Maturatagen keine gröberen Zwischenfälle gemeldet. Bei der Englisch-Matura sorgte ein Stau in Tirol für eine verspätete Beginnzeit an einem Standort, nicht funktionierende CD-Player verursachten bis zur Übermittlung entsprechender elektronischer Dateien viertelstündige Verzögerungen an zwei Schulen. Auch in Mathe kam es wegen zu spät kommender Schüler an drei Standorten zu einem späteren Start.

Abgeschlossen wird die Zentralmatura mit den Klausuren in Latein und Griechisch (jeweils 15. Mai), Französisch (16. Mai) und Italienisch (17. Mai). Im Regelfall erfahren die Maturanten ihre Noten zumindest inoffiziell rund eine Woche nach der jeweiligen Reifeprüfung. Das ist für sie wichtig, weil sie im Fall einer negativen Note mit der Vorbereitung auf die Kompensationsprüfungen am 5. und 6. Juni beginnen müssen. Bei diesen kann ein Fünfer ausgebessert werden. Offiziell werden die Noten erst nach einer Konferenz festgelegt, die meist ca. eine Woche nach der letzten Maturaprüfung stattfindet.

Mündliche Matura frühestens in zwei Wochen

Die mündliche Matura an den einzelnen Standorten kann dann frühestens zwei Wochen nach der letzten schriftlichen Prüfung stattfinden - heuer also ab 1. Juni. Im Regelfall stehen allerdings die ersten mündlichen Prüfungen erst drei Wochen nach dem Abschluss der schriftlichen auf dem Programm. Das Bestehen der schriftlichen Matura ist übrigens keine Voraussetzung für das Antreten bei der mündlichen.