In dem Fall, wonach Security-Mitarbeiter auf dem Flughafen Wien in Schwechat mehrere Flüchtlinge auf Flüge in die USA und nach Großbritannien geschleust haben sollen, dauern die polizeilichen Ermittlungen an. Ein Abschlussbericht sei in den kommenden 14 Tagen in Aussicht gestellt, sagte Friedrich Köhl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Korneuburg, am Mittwoch auf Anfrage.

Ermittelt wird - wegen gewerbsmäßiger Schlepperei im Rahmen einer kriminellen Vereinigung - seit etwa drei Monaten gegen 13 Mitarbeiter von auf dem Airport tätigen Sicherheitsunternehmen. Es handle sich somit um "Angestellte ziviler Natur", die ihre Zutrittsberechtigungen ausgenützt hätten, hieß es am Mittwoch. Beamte seien in den Fall nicht involviert.

Zwei Beschuldigte in U-Haft

Zwei Beschuldigte, Staatsbürger aus Polen bzw. Sri Lanka, sitzen in U-Haft. Die Staatsanwaltschaft hatte sechs Haftanträge gestellt. Die Schleusungen von zumindest zehn vorwiegend aus Sri Lanka stammenden Personen gegen Entgelt (die Rede ist von 7.000 bis 9.000 Euro pro Person) sollen seit Herbst vergangenen Jahres bis Februar 2015 erfolgt sein. Ob es möglicherweise noch mehr derartige Fälle gegeben hat, war Gegenstand der laufenden Erhebungen.

Aufgeflogen waren die Schleusungen laut Köhl über "zwei Schienen". Einerseits sei einer der illegal Reisenden in den USA angehalten und zurückgewiesen worden. Andererseits habe die Schlepperbande versucht, in Schwechat weitere Komplizen anzuwerben - und wurde "verpfiffen". Mit dem Eintreffen des polizeilichen Abschlussberichtes werde der Fall enderledigt, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft am Mittwoch. Eine Anklageerhebung noch vor dem Sommer sei somit durchaus möglich.