So einen Februar hat es noch nie gegeben. 5,5 Grad wärmer als im Schnitt der vergangenen 30 Jahre ist der Monat laut den Messdaten von Geosphere Austria am Ende in Österreichs Tiefland ausgefallen (wir berichteten). Und auch der März macht bisher keine Anstalten, vom Hitzetrend abzurücken. Die ersten drei Tage des neuen Monats lagen in Summe um 4,7 Grad über dem Schnitt der Jahre 1991 bis 2020, im Weinviertel war der Sonntag sogar mehr als 6 Grad wärmer als üblich.

Massiv ändern sollte sich das auch in den kommenden Tagen nicht. „Es kündigen sich im Laufe der Woche zwar mehrere Störungszonen an, die auch etwas Niederschlag bringen“, sagt Geosphere-Meteorologe Christian Pehsl. „Aber einen Wintereinbruch mit wirklich kalten Luftschichten wird es vorerst nicht geben, auch wenn das im März ganz normal wäre.“ Für jene Teile der landwirtschaftlichen Kulturen, die bereits mit dem verfrühten Blühen beginnen, ist somit auch die Frostgefahr noch überschaubar. Nur Freitagnacht könnten die Temperaturen stellenweise etwas ins Minus rutschen. „Da reden wir aber von stellenweise vielleicht minus ein oder minus zwei Grad“, sagt Pehsl. Bereits am Wochenende soll es temperaturtechnisch aber wieder bergauf gehen.

1,5-Grad-Schwelle wackelt

Auch im globalen Kontext war der Februar wärmer als jemals zuvor, und auch hier ist keine Trendwende in Sicht. Brachte es das gesamte Kalenderjahr 2023 laut den Daten des EU-Klimadiensts Copernicus bereits auf 1,48 Grad Erhitzung (verglichen mit dem Temperaturniveau des 19. Jahrhunderts), durchbrach die letzte 12-Monats-Periode sogar die 1,5-Grad-Schallmauer.

Mitverantwortlich für den rasanten Temperaturschub ist neben der menschengemachten Erwärmung das seit Mitte des Vorjahrs im südpazifischen Raum stattfindende Klimaphänomen El Niño, das den Hitzetrend verstärkt. Forscher erwarten, dass die globalen Mitteltemperaturen zumindest in der ersten Jahreshälfte auf Rekordniveau bleiben werden. Am Ende könnte 2024 das erste Kalenderjahr der Geschichte sein, das es auf mehr als 1,5 Grad Erhitzung gebracht hat.