Das alltägliche Leben ist in letzter Zeit deutlich teurer geworden, auch im Lebensmittelhandel sind die Preise wegen der Inflation kräftig gestiegen. Laut dem Teuerungscheck der Arbeiterkammer sind Eier um 47 Prozent teurer geworden, ganz zu schweigen von dem Preisanstieg bei Mehl, das um 127 Prozent teurer geworden ist. Und dennoch haben wir in Österreich – zumindest bisher – teilweise gedankenlos Lebensmittel weggeschmissen. Der Umweltschutzorganisation WWF zufolge sind es im Schnitt 133 Kilogramm Lebensmittel, die hierzulande pro Jahr und pro Haushalt im Müll landen – und die eigentlich noch genießbar wären. Das sind zwischen 250 und 800 Euro, die jeder Haushalt im Jahr sozusagen auf direktem Wege in den Mistkübel befördert. 

Lebensmittelverschwendung vermeiden: Aber wie?

Klar, im schnelllebigen Alltag ist es nicht immer ganz einfach, den Überblick darüber zu bewahren, was man gerade im Kühlschrank hat. Und dennoch: Mit ein paar praktischen Tipps und etwas Geduld ist die Verschwendung von Lebensmittel einfach vermeidbar.

Unter dem Motto "Teller statt Tonne" hat der WWF einen praktischen Merkzettel mit zahlreichen Tipps gegen Lebensmittelverschwendung erstellt (mit Klick auf den Link kann er heruntergeladen werden). Die wichtigsten Punkte:

Und dann wäre da ja noch das Mindesthaltbarkeitsdatum ...

Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Verfalldatum

Was Lebensmittelverschwendung mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum zu tun hat? Eine ganze Menge. "Mindestens haltbar" heißt nämlich nicht "Sofort tödlich ab". Also: Am besten den eigenen Sinnen vertrauen und sich nicht zu sehr von dem aufgedruckten Datum leiten lassen (Ausnahme: sehr frische Produkte, wie zum Beispiel Fleisch). Solange das Lebensmittel nicht merkwürdig riecht oder aussieht und noch schmeckt, kann es in der Regel auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums bedenkenlos konsumiert werden.

Ein toller Tipp für alle, die bald "ablaufende" Supermarkt-Lebensmittel vor der Tonne retten wollen: die App "Too Good to go". Kollege Martin Huber hat im Ennstal den Praxis-Test gemacht:

Küchenabfälle: Da geht noch was!

Wer kennt das nicht? Beim Kochen fällt meist ganz schön viel "Grünabfall" an. Aber: Ist das wirklich Abfall oder lässt sich daraus vielleicht noch etwas zaubern? Beispiel Erdäpfel: Beim nächsten Mal einfach die Schalen aufheben. Diese lassen sich in knusprige Erdäpfelschalen-Chips verwandeln! Einfach auf einem Backblech auslegen, mit etwas Olivenöl bestreichen, nach Belieben mit Salz, Pfeffer, Paprika und Kräutern würzen und knusprig backen. Auch das Grün von Karotten muss nicht im Mist landen: Aus den Blättern und Stängeln kannst du dir beispielsweise ein wunderbares Pesto zaubern (mit Olivenöl, Nüssen und etwas Parmesan).

Und dann wäre da ja noch der täglich übrig bleibende Kaffeesatz. Was tun damit? Ein Beispiel kann sein, ihn als Dünger für Zimmerpflanzen oder im Garten zu verwenden. Das Überbleibsel des morgendlichen Kaffeegenusses liefert nämlich wertvolle Nährstoffe wie Kalium oder Phosphor. Kaffeesatz eignet sich aber nicht nur für Pflanzen, sondern auch für selbst gemachte Peelings (zum Beispiel mit Kokosöl und Zucker als Lippen-Peeling) oder aber als Geruchsneutralisierer.

Lebensmittelverschwendung: Was tun mit übrig gebliebenen Obst?

Obst wegwerfen, nur weil es die ein oder andere Delle oder braune Flecken hat? Das muss nicht sein. Stattdessen lieber einkochen und es zu herzhaften Chutneys, Marmeladen oder Mus verwandeln. Das dauert nicht lange und so hat man immer etwas auf Vorrat. Wer keine Lust zum Einkochen hat, die Äpfel allerdings schon schrumpelige Haut bekommen haben, schneidet sie einfach in kleine Würfel und dünstet sie mit etwas Wasser in einem Topf: Fertig ist das perfekte Topping für Müsli oder Porridge. Wer möchte, gibt noch etwas Zimt darüber.