Anlässlich eines Staatsbesuchs des chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Großbritannien hat Prinz William die chinesische Bevölkerung zum Boykott des Handels mit Elfenbein aufgerufen. Er warnte, sollte die meist illegale Jagd weitergehen, müssten in diesem Jahr geborene Kinder, "wie meine Tochter Charlotte", den Tod der letzten Tiere in freier Wildbahn noch vor ihrem 25. Geburtstag erleben.

"In den 33 Jahren seit meiner Geburt haben wir 70 Prozent der Elefantenpopulation in Afrika verloren. Von den Übriggebliebenen werden jedes Jahr 20.000 getötet - das sind jeden Tag 54 Elefanten", sagte die Nummer zwei der britischen Thronfolge in einer am Montag im Voraus veröffentlichten Botschaft für die in China beliebte Fernsehshow "Lasst uns reden". Zu Beginn seiner Botschaft begrüßte der in der Volksrepublik populäre Enkel der Queen die Zuschauer auf Chinesisch: "Xiexie. Hen gaoxing he ni jianmian" (Danke, ich bin erfreut, Sie kennenzulernen).

Traditionen ändern

Er erinnerte daran, dass auch seine Vorfahren Wildtier-Trophäen gesammelt hätten - aber dass sich Traditionen ändern müssen, weil Tiere wie Elefanten und auch Nashörner vom Aussterben bedroht seien. Er sei sicher, dass China dank seines "großen Einflusses weltweit" beim Schutz wilder Tiere zu einem globalen Vorreiter werden könnte.

Seit Jahren steigt in Asien die Nachfrage nach Nashorn- und Elfenbeinpulver rasant an, denen dort unter anderem eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt wird. Rund 70 Prozent der Konsumenten stammen Tierschützern zufolge aus China. Prinz William setzt sich schon seit längerem gegen den illegalen Elfenbeinhandel ein.