Knapp einen Monat vor dem Prozess gegen Harvey Weinstein muss der frühere Filmmogul eine höhere Kaution hinnehmen, um auf freiem Fuß zu bleiben. Nachdem die Staatsanwälte zahlreiche Verstöße Weinsteins beim Tragen der elektronischen Fußfessel moniert hatten, entschied das Gericht in New York Medienberichten zufolge am Mittwoch, Weinstein eine Kaution von fünf Millionen Dollar aufzuerlegen.

Konkret hatten die Ankläger Weinstein vorgeworfen, er habe sich mehrfach in einem Funkloch aufgehalten, so dass der Kontakt zur Fußfessel abgerissen sei. Zudem sei es passiert, dass Weinstein ein wichtiges Teil des Gerätes zu Hause gelassen habe und es deshalb nicht funktionierte. Weinsteins Anwälte hatten dagegen von "technischen Fehlern" gesprochen.

Der 67-Jährige kam am Mittwoch mit einer Gehhilfe ins Gericht in Manhattan. Er war zuletzt schwer humpelnd und gestützt auf Helfer gesehen worden. Dem Magazin "Variety" zufolge muss Weinstein sich nach einem Autounfall im August einer Rücken-Operation unterziehen. Der Prozessauftakt soll deshalb aber nicht in Gefahr sein.

Die Hauptverhandlung gegen Weinstein soll am 6. Jänner starten. Mehr als 80 Frauen hatten ihm seit 2017 sexuelle Übergriffe vorgeworfen, darunter auch namhafte Schauspielerinnen. Bei der Anklage in New York geht es allerdings nur um zwei Vorfälle aus den Jahren 2006 und 2013. Dem Ex-Filmmogul werden Vergewaltigung, kriminelle sexuelle Handlungen und räuberische sexuelle Übergriffe vorgeworfen. Weinstein beteuert, jegliche sexuelle Handlungen seien einvernehmlich erfolgt.