Prinz Andrew (64) nahm 2019 öffentlich in einem BBC-Interview Stellung zu seinen Verbindungen im Fall rund um Jeffrey Epstein - und läutete damit selbst den Beginn seines royalen Niederganges ein. Die Streaming-Plattform Netflix verfilmte dieses Interview nun. Ab dem 5. April ist der Film zu sehen.

Die Verfilmung basiert auf dem Buch „Scoops“ von Sam McAlister. Sie produzierte das Interview mit dem Sohn der Queen. Laut Netflix biete der hochkarätig besetzte Film „basierend auf wahren Gegebenheiten Einblicke in die hartnäckigen Recherchen und nervenaufreibenden Verhandlungen“, die schlussendlich mit dem Showdown zwischen der BBC-Journalistin Emily Maitlis und Prinz Andrew endeten. Hintergründe des Interviews sollen aufgezeigt werden und die Frauen, die es überhaupt möglich gemacht haben, sollen ins Rampenlicht gerückt werden.

Zu sehen sind unter anderem Stars wie Billie Piper („Doctor Who“), die McAlister spielt und Gillian Anderson („Sex Education“), die die Rolle der Journalistin Maitlis übernimmt. Der Schauspieler Rufus Sewell tritt als Prinz Andrew vor die Kamera.

Die Hintergründe

Im Jahr 2019 saß Prinz Andrew der BBC-Journalistin Emily Maitlis für die Nachrichtensendung „Newsnight“ gegenüber und stellte sich den Fragen zu seiner Freundschaft mit Jeffrey Epstein. Dem Royal wurde unter anderem vorgeworfen, eine Minderjährige auf dem Anwesen Epsteins missbraucht zu haben. Er wehrte sich gegen die Anschuldigungen und trat in die Öffentlichkeit, um Stellung zu nehmen. Das bedeutete allerdings seinen royalen Fall.

Der Anfang vom Ende

Während des Interviews redete sich der Sohn der Queen um Kopf und Kragen und verstrickte sich in wirre Rechtfertigungen. Anstatt sich von Epstein zu distanzieren, sagte er, dass er die Freundschaft mit dem reichen Geschäftsmann nicht bedaure. Sie habe nämlich zu „Gelegenheiten“ geführt, die „tatsächlich sehr nützlich“ gewesen seien.

Die Vorwürfe, minderjährige Frauen missbraucht und zu sexuellen Handlungen gezwungen zu haben, stritt er aber ab. Zum Beispiel mit dem Argument, dass er nicht stark geschwitzt haben könne, als er mit einer Minderjährigen in einem Nachtclub tanzte, da er unter einer „seltsamen Krankheit“ leide. Prinz Andrew selbst war stolz auf sein Interview, allerdings hatte dieses schnell ernste Folgen für den Herzog von York.

Die Folgen

Bald darauf gab er nämlich bekannt, dass er sich von seinen öffentlichen Aufgaben als Mitglied der königlichen Familie zurückziehen werde. Im Jahr 2022 musste er dann auch seine Titel und Schirmherrschaften abgeben. Er darf nicht mehr „Seine Königliche Hoheit“ genannt werden, sämtliche militärische Dienstgrade wurden ihm entzogen. Außerdem strich ihm sein Bruder Charles den jährlichen Zuschuss von 290.000 Euro für seine Unterkunft Royal Lodge in Windsor.