Hat er oder hat er nicht öffentliches Geld aus der Staatskasse für das Luxusleben seiner Ehefrau Charlène Grimaldi verwendet? Mit diesen Vorwürfen muss sich derzeit Fürst Albert von Monaco herumschlagen. Doch von vorne.

Vor einigen Monaten entließ der Fürst seinen langjährigen Steuerfachmann und Vermögensverwalter Claude Palmero, der Grund für den Rauswurf soll Veruntreuung gewesen sein. Daraufhin gewährte dieser zwei Journalisten des Magazins „Le Monde“ Einblicke in finanzielle Unterlagen von Albert bzw. seine Notizen über die Gebarunten, die er über Jahre geführt hatte. Und kaum stand der Finanzexperte deswegen vor der Justiz, packte er seinerseits aus. Nun muss sich Albert selbst vor Gericht verantworten.

Steuern in Frankreich unterschlagen

Denn Palmeros Aufzeichnungen legten nahe, dass der Fürst unter anderem Steuern in Frankreich unterschlagen haben soll. Palmero behauptet, dass er unter seinem Namen Immobilien für die blaublütige Familie in Frankreich kaufen musste, damit diese in Frankreich nicht voll steuerpflichtig würden. Weiters soll es zu Vermischungen des privaten Vermögens der Fürstenfamilie mit dem Staatsbudget des Mittelmeerstaates gekommen sein - sowie sollen Offshore-Firmen in Steuerparadiesen existieren.

Vor allem gegen Alberts Ehefrau Charlène richtet sich Palmeros Kritik. Sie soll in Saus und Braus leben, von Albert immer wieder Geld verlangen und insgesamt 15 Millionen Euro ausgegeben haben – obwohl eigentlich nur 7,5 Millionen Euro für sie vorgesehen waren. Der Fürst soll für das Lusuxleben seiner Gattin das eine oder andere Mal auch in die Staatskasse gegriffen haben. Auch andere Personen aus dem Umfeld der Fürstenfamilie wollten sich laut der Medienberichte aus dem Vermögen bedient und damit Wohnungen und weitere Einkäufe bezahlt haben.

Fünf große Notizbücher

Das alles und noch viel mehr notierte Palmero in fünf großen Notizbüchern, die er für die Journalisten öffnete - wohl aus Rache an seinem Ex-Chef Albert. Inwieweit die Affäre juristische Auswirkungen auf die Kontrahenten haben wird, ist noch offen. Es gilt natürlich die Unschuldsvermutung.

Das Fürstenpaar schweißt die Krise offenbar zusammen, es gab sich zuletzt in der Öffentlichkeit innig und gelöst, wie auf diesem Video zu sehen ist.