Leserbrief zu „Warum schaden der FPÖ die aktuellen Vorwürfe nicht?“, 9. 4.

Die Kleine Zeitung stellt die Frage, ob die FPÖ gegen Kritik immun sei. Laut Meinungsforscher Peter Hajek ist sie nicht immun, doch hält er die vielen Vorwürfe gegen die FPÖ für zu unkonkret, um der Partei schaden zu können. Die anderen Parteien seien nach Meinung der Wähler auch nicht viel anders und die FPÖ profitiere von ihrer Positionierung als Anti-Establishment Partei.

Der Partei-Vorsitzende Herbert Kickl spricht die Sprache (zumindest eines Teils) des Volkes, und auch, wenn seine Beschimpfungen gegen die Bundesregierung mäßig ankommen, profitiert er davon. In der Bevölkerung sind manche mit der Regierung unzufrieden, weil zu wenig gegen die Armut getan wird. Man wird ja sehen, ob das Umfragehoch der FPÖ bis zur Wahl anhält, ich glaube es nicht. Und was nützt es der FPÖ, wenn sie Nummer eins wird, wenn keine politische Partei mit der Kickl-FPÖ koalieren will?

Punkten bei Wahlen kann nur eine politische Partei, die sich für alle Gesellschaftsschichten einsetzt und mit den Leuten redet. Auch die Bundesregierung, insbesondere die ÖVP, müsste sich dahingehend sehr bemühen. Somit wird es im Herbst ein heißer Wahlkampf werden! Herbert Hödl, Kirchberg

Weitere Leserbriefe zum Thema

Spionagenebel

War nicht Herr Kickl Innenminister, als der Spionagenebel über Österreich gezogen ist und die FPÖ-Politiker einen Freundschaftsvertrag mit Russland abgeschlossen haben? Vielleicht lichten sich die Nebel anlässlich der Untersuchungen in diesem Spionagefall. Als das BVT zerschlagen wurde, wurde über eine ernsthafte Begründung für diese Maßnahme gerätselt. Vordergründig wurde eine Rivalität zwischen ÖVP und FPÖ vermutet. Waren die russischen Kontakte der Anlass?
Peter Rasch, Wolfsberg

An allem schuld?

In letzter Zeit muss ich feststellen, dass die Berichterstattung sehr einseitig verläuft. An allem und jedem ist plötzlich Herbert Kickl schuld. Zuletzt sogar an der Affäre um Egisto Ott und Jan Marsalek. Eines sollte man aber schon auch einmal erwähnen: Herbert Kickl war nicht ganz zwei Jahre Innenminister, davor gab es Jahrzehnte lang Innenminister der ÖVP. Und SPÖ und ÖVP haben das Land Jahrzehnte lang regiert. Da frage ich mich schon, unter welchem Innenminister wurden gewisse fragliche Herrschaften eingestellt?

Die Angst vor der FPÖ muss wirklich sehr groß sein, wenn man krampfhaft versucht, jeden Skandal den Blauen umzuhängen.
Frank Puhr, Köflach

Verdrängt

Weltweit nützen Rechtspopulisten höchst erfolgreich und schamlos die urmenschliche Fähigkeit vieler Mitbürger für sich aus, Negatives aus der Vergangenheit einfach zu verdrängen und zu vergessen.

In einer virtuellen, unsozialen Medienlandschaft, in der Fake News, Show, Mobbing & Co. regieren, scheint die öffentliche Meinung für seriöse politische Arbeit und verantwortungsvollen Journalismus leider immer geringer zu werden. Zugunsten der verführerischen Schreihälse und Verschwörungstheoretiker, die nur gemeingefährliche Heißluft produzieren und uns vorgaukeln, dass man mit bequemen und einfachen Mitteln komplexe umwelttechnische, gesundheitliche, soziale und politische Daseinsprobleme lösen könnte ... Gerhard Maurer, Graz

Immunität

Man rätselt, warum alle Skandale an der FPÖ abprallen. Wirkt sich nun, „am Ende des Tages“, die von Herbert Kickl „weitblickend“ empfohlene Einnahme von Ivermectin, Paracetamol und Cortison nicht nur gegen Corona, sondern auch auf die gesamte Immunität der FPÖ aus? Werner Hanzlik, St. Johann bei Herberstein

Gewissen

Frage: Warum hat die FPÖ ein reines Gewissen? Antwort: Es ist unbenutzt! Goetz John, Feldkirchen