Leserbriefe zu: Außensicht „Die Lücke zwischen Mann und Frau“, 28. 2.

Dass 26 Prozent der Pensionistinnen in Österreich in Altersarmut leben, wird weiterhin den Frauen selbst angelastet. Für Frauen braucht es ein flexibleres Pensionssystem als für Männer, denn aufgrund der Tatsache, dass Frauen Kinder bekommen können, was sie aber in unterschiedlichen Lebensphasen und Biograhiezusammenhängen tun – oder eben mehr und mehr unterlassen – macht es notwendig, individuell zu rechnen.

Keine Frage, es gibt Frauen, denen die Pensionsregelungen der Männer passen. Aber es gibt auch solche, die zehn Jahre sehr gut verdienen und dann Kinder bekommen, denen es also wenig nützt, wenn die Grundlage für die Pensionshöhe das gesamte Arbeitsleben umfasst. Vielleicht arbeiten sie dann nur mehr halbtags und pflegen auch noch Schwiegereltern oder betreuen Enkelkinder. Und es gibt auch Frauen, die in den letzten Jahren gut verdienen.

Hier nicht alle über einen Kamm zu scheren, wäre einmal ein erster Schritt, der dem Sachverhalt, dass Frauenerwerbstätigkeiten naturbedingt vielfältiger sind als jene von Männern, Rechnung trägt. Eva Surma, Verein Freiraum, Leibnitz

Weitere Leserbriefe zum Thema

Schlüssel zum Erfolg

Sehr geehrte Frau Meinl-Reisinger, alle in Rente mit 65 und mehr, oder nach 50 Beitragsjahren, Respekt für ihren Vorstoß. Wann gehen sie dann in den Ruhestand? Studierende, welche in den Arbeitsmarkt eintreten, sind meist 25 plus, mit 50 Beitragsjahren wären die 75 ...

Schwerarbeiter, Bauarbeiter, Bauern, Arbeiter in der Industrie, welche Wind und Wetter ausgesetzt sind, schwere körperliche Arbeiten verrichten, mit nicht immer gesunden Werkstoffen zu tun haben, andererseits Pädagogen und dergleichen, welche mit psychischen Belastungen zu kämpfen haben, viele nahe am Burnout, die alle wollen Sie wohl direkt von der Arbeit ins Krematorium liefern, oder?

Vielleicht wird es notwendig werden, eine Volkspension mit Deckelungen einzuführen, haben Sie Ihre Experten dazu schon einmal nachhaltig befragt? Glaube ich nicht, aber da liegt meiner Meinung nach der Schlüssel zum Erfolg!
DI (FH) Alfred Lagger, Millstatt

Baby-Boomer

Frau Beate Meinl-Reisinger verlangt von der älteren Generation, dass sie länger arbeitet, während unsere Jugend auf Life-Work-Balance setzt. Ja, die Baby-Boomer sollen es weiter richten. Ohne Worte.
Martin Jakope, Graz 

Gegenüberstellung

Länger arbeiten, wie angedacht, bis zum 65. oder sogar 70. (!) Lebensjahr, würde Gewinne für die Pensionskassen und bestimmte Bereiche der Wirtschaft bedeuten. Dem gegenüber stehen aber finanzielle Verluste für die Krankenkassen und unvorhersehbare Folgen für die arbeitenden Menschen: zum Teil schwere Arbeitsunfälle wegen Übermüdung, mehr Erkrankungen und damit vermutlich längere Krankenstände und sehr kostspielige Heilbehandlungen. Und nicht zuletzt würde es damit verbunden die Verkürzung des schwer ersehnten Lebensabends bedeuten. Ernst Müllner, Aich

Alt gegen Jung

Als „Stimme der Jugend“, fordert Meinl-Reisinger ein höheres Pensionsantrittsalter. Alt gegen Jung lautet die Devise. Arbeitsbeginn jenseits der 30, kombiniert mit Work-Life-Balance, muss schließlich finanzierbar werden.

Die Neos haben Kraft, eine positive Vision, Perspektive, und eine positive Erzählung, lässt die Chefin verlautbaren. Die „Alten“ wenden sich kopfschüttelnd von ihren Erzählungen ab.
Alfons Kohlbacher, Seiersberg-Pirka