Feuer oder LED-Kerze? 

Daniel Hadler: Freilich, in der Weihnachtszeit könnte Mensch auf echte Kerzen am Adventkranz oder am Christbaum verzichten – wenn er nur wollte. Denn da ist unleugbar etwas, das am sanften, natürlichen Flackern oder dem herrlichen Geruch von Bienenwachskerzen zeitlos berührt und zu Weihnachten noch ein bisschen wichtiger ist als sonst: Ein Licht, das auch ein Stück weit in uns hinein leuchtet, um Herz und Geist zu erwärmen. Nicht, dass LED-Schein ein Trugschluss wäre. Kerzenschein bleibt aber unerreicht.

Sandra Mathelitsch:  Kerzen zur Adventzeit: ein Muss – aber bitte nur künstliche! Auch mit LEDs können Wohnräume in ein Lichtermeer verwandelt werden, und Adventkranz sowie Weihnachtsbaum dürfen damit oft und ausgiebig leuchten.. Das Ganze ohne Gefahr von verletzten Katzen, unangenehmem Brandgeruch in der Nase oder Angst, dass man einmal vergessen hat, eine Kerze auszublasen. Rußspuren bleiben auch aus. Was jedoch bleibt, ist die Freude an der festlichen Beleuchtung. 

Weihnachtspulli oder Anzug?

Tina Garms: Das ganze Jahr über freue ich mich auf besinnliche Weihnachten. Der Wohlfühlfaktor, den diese Zeit ausstrahlt, darf sich aber auch in unserer Kleidung widerspiegeln. Nach dem Stress der Vorweihnachtszeit haben wir am 24. Dezember endlich die Ruhe, Zeit mit unseren Liebsten zu verbringen. Sich dafür in zu enge, kratzige Kleider oder unbequeme Anzüge zu zwängen, trägt nicht zur Feierlaune bei. Werfen wir uns lieber in gemütliche und witzige Weihnachtspullis und feiern wir einen entspannten Weihnachtsabend mit ganz viel Wohlgefühl.

Martin Gasser: Nichts gegen ein legeres Auftreten. Formelle Kleidung ist unbequem und im privaten Kreis dürften sowieso nicht viele großen Wert auf die Form legen. Aber Weihnachtspulli? Ist das nicht der neueste Blödsinn aus den USA? Tragen das nicht Leute, die sonst Mickey-MausKrawatten im Schrank haben? Und feiert man am Heiligen Abend nicht etwas Bedeutendes? Selbst wenn man Weihnachten in erster Linie als Familienfest sieht: Kann man den Liebsten daheim nicht einmal im Jahr auch so Achtung erweisen?

Wham! oder Mariah Carey?

Susanne Rakowitz:  Pophistorisch gesehen, ist „Last Christmas“ der Urknall. Ein musikalisches Wimmelbild, das die Dramen des Lebens vereint: Es geht aufwärts und abwärts (ja, auch mit der Seilbahn), es wird leichtgläubig ein ganzes Herz verschenkt und innerhalb von 24 Stunden brutalst gebrochen – umrahmt von feinstem Pulverschnee. Herz, was willst du mehr? Einen neuen Besitzer, was sonst! All das passiert, während Mariah Carey Jahr für Jahr vermutlich darüber singt, dass sie sehnsüchtig auf den Paketboten wartet. Eh lieb.

Thomas Cik:  Die linke Hand treibt auf den tieferen Tasten des Klaviers das Lied voran, die Stimme zieht mit der Melodie ein wunderbares Wellental, der Beat klassisch Rockabilly, der Text so universell, dass er an den Geliebten, die Tochter, das Haustier gerichtet werden kann. Ganz große Komposition - wie immer, wenn es vordergründig einfach ist. Und falls Sie Anstoß an der Interpretin nehmen, hören Sie genauer hin: In Wahrheit ist das der beste Beach Boys Song, den Brian Wilson nie geschrieben hat. 

Und welcher Song versetzt Sie in echte Weihnachtsstimmung?

Kauf vor Ort oder online?

Michael Kloiber: Wihnachtslieder in Endlosschleife oder Glitzer an den Händen - egal, was man anfasst. Zugegeben, die Vorweihnachtszeit ist in Geschäften nicht jedermanns Sache. Trotzdem: Abseits von Adventsamstagen oder verkaufsoffenem Feiertag kann der Einkauf im stationären Handel durchaus zum Erlebnis werden. Dann nämlich, wenn man sich von Hektik nicht anstecken lässt und vorab überlegt, was man seinen Lieben schenken will. Und nach dem Einkauf locken vielleicht auch noch Kakao, Punsch oder Waffel auf den Weihnachtsmarkt.

Martina Marx:  Entschuldigen Sie den Realitätscheck: Zwei Elternteile, die beide Vollzeit arbeiten, zwei schulpflichtige Kinder mit Hobbys. Unter der Woche bleibt während regulärer Öffnungszeiten keine Zeit, sich in Geschäften nach Geschenken umzuschauen. Also: Danke Online-Shopping. Das heißt dennoch nicht, dass wir all unser Geld OnlineGiganten einverleiben. Denn es gibt regionale Geschäfte, die funktionierende Online-Shops haben. Und zu Hause kann man auch die Weihnachtssongs seiner Wahl hören.