Mit einem Klick vom Warenkorb vor die eigene Haustür - mit der Pandemie hat Online-Shopping eine neue Bedeutung im Handel eingenommen. Immer mehr Menschen bestellen ihre Kleidung online, viele Modehäuser bieten zudem auf ihren Webseiten exklusive Kollektionen an, die es nur im Internet zu bestellen gibt.

Der Wandel des Handels hat gleichzeitig Auswirkungen auf die Strukturierung der Filialen kommerzieller Modeketten, die nicht immer positiv aufgenommen werden. Veränderungen nimmt unter anderem auch C&A vor - in Zukunft wird es in den Geschäften unter anderem keinen gesonderten XL-Bereich mehr geben, eine Entscheidung, die Konsumentinnen und Konsumenten sauer aufstößt. Kritisiert wird der Konzern für dadurch entstehende, fehlende Inklusion. Ein weiterer Kritikpunkt: In den Geschäften werden Kundinnen und Kunden mit Plakaten auf den Online-Shop verwiesen. Auch in den sozialen Medien sorgt der Eingriff des Konzerns in das Sortiment für Empörung.

"Separater Bereich nicht mehr zeitgemäß"

Vor allem in Zeiten, in denen die junge Generation immer stärker Begriffe wie "Body-Neutrality" und "Body-Positivity" forciert, wirft die Umstellung ein fragwürdiges Licht auf den Konzern. Erst 2020 hatte sich der schwedische Konkurrent H&M mit derselben Kritik auseinandersetzen müssen, denn auch dieser setzt seitdem vermehrt auf den Online-Handel im Bereich der größeren Größen. Das Sortiment "H&M+", das bis zu diesem Zeitpunkt in den Geschäften vertrieben worden war, wurde mit der Begründung entfernt, dass große Größen überwiegend im Internet bestellt werden.

Das Beauty-Portal "Stylebook" hakte unterdessen bei C&A nach. Der Konzern gab demnach an, dass ein separater Bereich für XL-Größen als nicht mehr der Zeit entsprechend empfunden werde. In Zukunft sollen diese Größen teils in die Kernkollektionen integriert und in weiterer Folge vermehrt im Online-Shop repräsentiert werden. Umgesetzt werde das Konzept sukzessive ab Frühling des kommenden Jahres. Die Modekette strebt zudem eine Symbiose aus stationärem und Online-Handel an, um ein breiteres Angebot liefern zu können. Inzwischen sind die Kollektionen des Händlers auch bei Unternehmen wie Zalando online verfügbar.

Unrealistische Körperbilder

Seit Jahren kämpfen kleine Modelabels gegen unrealistische Körperbilder in der Modelandschaft und die dadurch vermittelte "Idealgröße" 36 an. Vor allem für Frauen ist der Frust beim Einkaufen aufgrund uneinheitlicher Größenmaße oft groß. Zudem wird der stärker werdende Online-Handel immer wieder aufgrund der durch Versand entstehenden CO₂-Emissionen stark kritisiert. Noch ist nicht bekannt, bis zu welcher Größe das Sortiment des Modeunternehmens im stationären Handel ab dem kommenden Jahr reichen wird.