Kroatien steuert 2023 auf ein neues Rekordjahr zu, was die Anzahl der Urlaubsgäste angeht. Damit hätte der anhaltende Boom der letzten Jahre einen neuen Höhepunkt erreicht, wohl auch deshalb, weil das Land heuer den Euro eingeführt und Grenzkontrollen mit dem Beitritt zum Schengenraum aufgehoben hat. Das macht Reisen für die Gäste noch komfortabler, wenngleich es auch zahlreiche Beschwerden über überdimensional gestiegene Preise in den beliebten Urlaubsorten gab. 

Mit dem angepeilten neuen Bestwert wird allerdings auch die Kritik an den Touristenmassen mancherorts lauter. Speziell in Orten entlang der Küste und auf den Inseln gerät die bestehende Infrastruktur etwa bei der Abfallentsorgung an ihre Grenzen, Ferienwohnungen ohne Genehmigungen würden errichtet, Strände privatisiert, die Natur wird über Gebühr belastet, kritisiert etwa die Umweltschutzorganisation Zelena Istra. 

Ökoabgabe für stark frequentierte Orte

Derzeit arbeitet Kroatien an einem neuen Tourismusgesetz, das auch im Hinblick auf diese Problemstellungen Maßnahmen vorsieht. Laut der zuständigen Ministerin Nikolina Brnjac enthält es Instrumente zur Messung und Überwachung der Nachhaltigkeit in Bezug auf Abfallwirtschaft oder den Umgang mit Wasserressourcen vor, aber auch die Möglichkeit der Einführung einer Umweltsteuer an besonders stark frequentierten Orten. 

Diese von den Gästen zu leistende Abgabe soll dem Umweltschutz zugutekommen. Wie hoch die Abgabe sein wird, dazu gibt es noch keine Informationen. Sie soll allerdings nicht vor dem Jahr 2025 eingeführt werden.