Der Sommer 2023 verspricht, für Italien wieder ein Rekordjahr zu werden, was die Besucher aus dem Ausland betrifft. Was die einen Orte freut, nimmt für andere bereits Ausmaße an, die sie nicht mehr stemmen können – und wollen. So verbot der Küstenort Portofino kürzlich Selfies oder Barfußspaziergänge im Zentrum, während die Inseln Procida, Giglio, Linosa und Lampedusa das Einschiffen von privaten Pkw der Touristen nicht mehr oder unter bestimmten Auflagen gestatten.

Weitere Schritte, um die Flut der Badegäste einzudämmen, hat man nun auf Sardinien gesetzt: Die Gemeinde Baunei an der Ostküste der Insel hatte bereits restriktive Maßnahmen auf ihren Stränden gesetzt, sie nun aber vor der Urlaubssaison noch einmal verschärft.

Reservieren per App

So dürfen sich auf der Cala dei Gabbiani und der Cala Biriala pro Tag nur mehr 300 Personen in der Sonne aalen. Eine Instagram-Berühmtheit, die nur zu Fuß oder per Boot erreichbare Cala Goloritzè, ist sogar auf 250 Personen pro Tag limitiert und der Eintritt kostet 6 Euro. Auf der Cala Mariolu sind immerhin noch 700 Besucher pro Tag erlaubt.

Wer diese besonders beliebten Strände genießen will, der muss mindestens 72 Stunden vorab einen Platz über die App "Cuore di Sardegna" reservieren. Auch der Eintritt kann auf diesem Weg beglichen werden. Die Einnahmen sollen in die Infrastruktur für die Badegäste fließen.

Seit 2021 Usus an der "La Pelosa"

Damit folgt man dem Beispiel der "Spiaggia della Pelosa" im Norden Sardiniens: Bereits seit 2021 ist wegen des großen Besucherandrangs der Zugang zum berühmten Strand zwischen Juni und September limitiert. Maximal 1500 Menschen, die online reserviert haben, werden täglich auf den Strand gelassen, jeder außer Kindern bis zwölf Jahre muss 3,50 Euro Eintritt zahlen.

Zudem ist es bei Strafen ab 100 Euro untersagt, Badehandtücher direkt auf den Sand zu legen – stattdessen sind nur Matten erlaubt. Hintergrund ist, dass möglichst viel des besonders hellen Sands auf dem Strand verbleiben und nicht mit den nassen Handtüchern weggetragen werden soll. Deshalb steht auch auf das Entwenden von Sand und Steinen auf Sardinien bis zu 3000 Euro Strafe.

Sizilien zieht nach

Ähnliche Maßnahmen hat man auch auf der sizilianischen Insel Lampedusa ergriffen: Da er immer wieder unter den schönsten Stränden der Welt gereiht wird, wurde der Strand der vorgelagerten Isola dei Conigli so überlaufen, dass auch hier die Besucherzahlen limitiert werden mussten. 350 Personen können gegen eine Gebühr von 2 Euro am Vormittag den Strand genießen, 350 am Nachmittag.

Mit geringeren Besucherzahlen will man die Unechten Karettschildkröten, die ihre Eier dort ablegen, besser vor Störungen durch den Menschen bewahren.