Weihnachten im Sommer? Zumindest auf den Geschmack dieses Festes kommt man auf Kos, wenn man den bekannten Zimtsirup Kanelada kostet. Wer – wie die Autorin dieser Zeilen – dem Zimtgeschmack dann doch nicht so zugeneigt ist, der kann sich an vielen anderen Spezialitäten der Insel erfreuen. Empfehlenswert: Tsipouro, ein Tresterbrand – stark, aber schmackhaft. Kulinarik-Liebhabern sei ohnehin empfohlen, sich durch die große Palette an griechischen Spezialitäten, wie etwa den Weinkäse, zu kosten, die man in den vielen Tavernen der Insel serviert.

Derart gestärkt, kann man entweder der Trägheit nachgeben und sich an den Strand legen. Oder man erkundet die rund 46 Kilometer lange und elf Kilometer breite Insel. So lohnt sich etwa ein Ausflug nach Zia – und zwar gleich doppelt. Die Aussicht vom kleinen Dorf, das sich in den Hang des Berges Dikeos zu krallen scheint, ist sowohl tagsüber als auch bei Sonnenuntergang atemberaubend. Zudem laden kleine Gässchen, Geschäfte und Tavernen zum Flanieren und Bleiben ein.
Wer lieber in die Historie der Insel eintauchen möchte, sollte Mylotopi in Kefalos einen Besuch abstatten. Dort lässt sich neben einem rekonstruierten traditionellen Haus auch eine alte Windmühle besuchen. Achtung: Kopf einziehen nicht vergessen!

Auf dem Weg Richtung Kos-Stadt lohnt sich ein Stopp beim Asklepieion, der bedeutendsten archäologische Stätte der Insel. Vier Jahrhunderte vor Christi Geburt wurden dort Kranke nach den Lehren des auf Kos geborenen Arztes Hippokrates behandelt.

Kos-Stadt: Hafen, Markthalle, Burg und sagenumwobener Baum

Wenige Autominuten später wartet dann die Stadt Kos mit ihrem sehenswerten Hafen und der großen Markthalle. Und erneut Hippokrates: Eine Platane soll noch von ihm höchstpersönlich gepflanzt worden sein, darunter soll er seinen Schülern Heilkunde gelehrt haben. Auch wenn der Baum vielleicht nicht, wie die Sage behauptet, weit mehr als 2000 Jahre alt ist, sehenswert ist er. In unmittelbarer Nähe befindet sich auch die (kostenlos zugängliche) Burg Neratzia, von der aus man bei gutem Wetter auf die nur wenige Kilometer entfernte türkische Küste sieht.

Wer seine Urlaubstage lieber auf dem Meer verbringen will, hat auf Kos dank der Winde geradezu stürmisch viele Möglichkeiten. Segeln ist etwa die ganze Saison möglich. Wingfoiling, bei dem man auf dem Board einen "Flügel" nur mit Händen hält, ist derzeit im Aufwind. "Da sollte man aber schon Surferfahrung mitbringen", erklärt Sebastian Harresen von der Segel- und Surfschule des Neptune Luxury Resort. Und dann, nach den Ausflügen und vielen Eindrücken, ist es jetzt wirklich höchste Zeit, in den Liegestuhl zu sinken und in Ruhe den Blick aufs Meer zu genießen.