Am Balkon weht eine Brise von Meeresluft, im Hintergrund zeichnen die Berge gepaart mit luxuriösen Hochhäusern ein fast utopisches Bild. Man könnte meinen, dieses Bild spiegelt die Geschichte von Monte Carlo wider.

Tatsächlich war Monacos größter Bezirk früher einmal nicht mehr als Gebirge und Meer. Als 1861 das Fürstentum Monaco seine Unabhängigkeit vom französischen Staat wiedererlangte, haben sich die damaligen Herrscher Charles III. und seine Mutter Caroline allerdings ein besonderes Geschäftsmodell einfallen lassen: Um den Tourismus zu fördern, gründeten sie die Unternehmensgruppe "Société de Bains de Mer", die das weltbekannte "Casino von Monte Carlo" errichtete, und damit auch den neuen Bezirk Monte Carlo.

Das utopische Bild: Aufgrund von Platzmangel wird Monaco derzeit in Richtung Meer künstlich erweitert
Das utopische Bild: Aufgrund von Platzmangel wird Monaco derzeit in Richtung Meer künstlich erweitert © IMAGO/Zoonar (IMAGO/Zoonar.com/monticello)

Seinen Namen verdankt er einerseits der Lage - "Monte" bedeutet auf Deutsch "Berg"- und andererseits seinem Gründer Charles (italienisch "Carlo"). Schnell entwickelte sich daraus eine enorme Einnahmequelle für das Fürstentum, nicht nur aufgrund der mediterranen Lage, sondern auch, weil das Glücksspiel in Frankreich damals verboten war.

Heute gehören der "Sociéte de Bains de Mer" neben dem Casino viele Luxushotels, Spitzenrestaurants, Clubs, die Oper und seit 25. Mai auch ein Wassersportzentrum. Die Unternehmensgruppe ist damit der größte Arbeitgeber im Fürstentum, das rund 40.000 Einwohner zählt.

Monacos Altstadt und der Jachthafen Port de Fontvieille
Monacos Altstadt und der Jachthafen Port de Fontvieille © Boris Stroujko/stock.adobe.com

"L'art de vivre" à la Monaco

Geprägt wird das Leben in Monaco von einer einzigartigen Lebenskunst. "L'art de vivre" wurde im Küstenstaat perfektioniert und geht, wie so oft, vor allem durch den Magen. Ein echter Geheimtipp in Monte Carlo ist das peruanische Restaurant "Coya". Dort speist man in gelassener Atmosphäre mit Blick auf das Meer. Auf die Uhr wandert hingegen selten ein Blick, das ist quasi tabu.

Eine talentierte und aufstrebende Küchenchefin an der "Côte d'Azur" ist Yasmina Hayek. Sie kocht im libanesischen Restaurant "Em Sherif" und weiß, wie man die Gäste verwöhnt. Nicht umsonst hat das Lokal im berühmten "Hotel de Paris" 2023 den "Art of Hospitality Award" gewonnen. Denn die Spitzenköchin nimmt sich ausreichend Zeit, um den Gästen persönlich die Geschichten hinter ihren schmackhaften Kreationen zu erklären.

Yasmina Hayek leitet das schicke Restaurant Em Sherif
Yasmina Hayek leitet das schicke Restaurant Em Sherif © 2017 ANTHONY_LANNERETONNE

Beliebtes Hotel

Dass sich Monaco schon lange zum Treffpunkt der künstlerischen und kulturellen Elite entwickelt hat, lässt sich aber nicht nur an den Speisekarten ablesen. Neben Luxusboutiquen und Formel-1-Strecke findet man abseits des städtischen Trubels im "Monte Carlo Beach" einen Ort, der die Gäste in die "Goldenen Zwanziger" zurückversetzt. Mit mediterranem Flair und Meeresblick hat sich das Hotel zum "Place-to-be" bei französischen Riviera-Liebhabern entwickelt. Spa, Schwimmbecken und die genussvollen Restaurants "Elsa" und "Le Deck" bieten eine Auszeit der besonderen Art. Serviert wird natürlich auch hier nur das beste vom Besten – regionale Produkte und monegassische Spezialitäten.

Mit ruhiger Lage und türkisem Meereswasser besticht das Hotel Monte-Carlo Beach
Mit ruhiger Lage und türkisem Meereswasser besticht das Hotel Monte-Carlo Beach © SMB

Gegründet wurde das "Monte Carlo Beach" übrigens in den 1920er-Jahren während der sogenannten "tanning revolution" – also zur Zeit, in der das Bräunen "in" wurde. Zahlreiche Berühmtheiten haben dort logiert und den Blick auf die Berge, das Meer und die wachsenden Hochhäuser genossen. Wachsend? Genau, denn Monaco wird gerade um einen neuen Bezirk erweitert. Aufgrund von Platzmangel wurde dafür eine riesige Betonplattform im Meer errichtet. Am utopischen Bild wird somit weitergemalt.