• Overtourism. Viele Reiseziele wünschen sich mehr Touristen, für andere sind die Massen an Urlaubern inzwischen eine Plage. Unter „Overtourism“leiden Einheimische (nicht zuletzt wegen steigender Mieten durch Privatvermietung an Touristen) genauso wie überrannte Sehenswürdigkeiten, niedergetrampelte Naturschönheiten – und der Reisende selbst. Wer wälzt sich schon gerne mit Tausenden anderen von einem Selfie zum anderen? Deshalb: Destinationen wählen, die nicht so überlaufen sind. Und wenn es einer der Hotspots wie Barcelona, Amsterdam oder Dubrovnik sein muss, in die Nebensaison ausweichen.
  • Anreise. Den Löwenanteil der CO2-Bilanz eines Urlaubs bildet üblicherweise die Anreise. Wichtig ist dabei die Wahl des Verkehrsmittels: Zug und Bus schneiden am besten ab, Kreuzfahrtschiffe oder Flugzeuge am schlechtesten.

  • Distanz. Je näher ein Reiseziel ist, desto umweltschonender kann man es üblicherweise erreichen. Zur Orientierung: Bei Distanzen bis 800 Kilometer sollte man Bus oder Bahn nehmen. Mit der Familie im Auto zu fahren, bilanziert besser, als zu fliegen. Nicht umgehen lässt sich das Flugzeug etwa bei Fernreisen: Ab 2000 Kilometer Entfernung sollte man deshalb mindestens zwei Wochen vor Ort bleiben.
  • Fliegen und Kreuzfahren. Zwar meldet die heimische Reisebranche für diese Saison, dass beim Buchungsverhalten von „Flugscham“ keine Rede sein kann – wer ein leichteres CO2-Gepäck will, muss aber weniger oft fliegen. Kurzstrecken- oder gar Inlandsflüge zum Beispiel lassen sich meist leicht mit Zug oder Bus kompensieren. Besser bilanziert auch ein direkter Flug, statt mehrfach umzusteigen. Auch produzieren nicht alle Airlines gleich viel CO2 pro Passagier, wie man im Airline-Index von Atmosfair nachlesen kann. Letzteres gilt auch für Kreuzfahrtschiffe, hier recherchiert die Umweltorganisation Nabu.

  • Dauer. Das Reiseverhalten hat sich in den letzten Jahren verändert: Weg von einem langen zu mehreren kürzeren Urlauben. Wer ökologischer unterwegs sein will, kehrt den Trend wieder um: Besser für die Klimabilanz ist es, weniger oft, aber dafür länger unterwegs zu sein – und erholter aus dem Urlaub zurückzukommen.
  • Wohnen. Im Urlaub ökologisch zu wohnen, bedeutet schon lange nicht mehr, in einer Jurte unter dem Sternenhimmel zu übernachten. Nachhaltige Unterkünfte sind ein Trend in der Hotellerie, auch die Kriterien für die Sterne-Vergabe sollen dahingehend angepasst werden. Auskunft über die Nachhaltigkeit des Hotels geben Öko-Gütesiegel.
  • Wertschöpfung. Egal, ob Pauschal- oder Individualreise, teurer oder billiger Urlaub – der Preis alleine sagt nichts über die CO2-Bilanz, die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter im Tourismus vor Ort und die lokale Wertschöpfung aus. Letztere fördert man, indem man im Reiseland nicht bei internationalen Ketten konsumiert, sondern bei lokalen Unternehmen isst, einkauft oder Touren bucht.
  • Verkehrsmittel. Ob man für das Erkunden des Reiselands einen Mietwagen braucht, hängt auch vom Ausbau des öffentlichen Verkehrs vor Ort ab. Nicht selten ist man mit Zug oder Bus günstiger und entspannter unterwegs.

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