Wie testet man, ob ein Vorlesebuch gut ist? "Ein wesentliches Kriterium ist, dass die Kinder den Inhalt der Geschichten verstehen. Voraussetzung dafür ist häufig, dass die Altersangaben passen. Dass Kinder ein Buch lieben, zeigt sich vor allem daran, dass sie die Geschichte immer und immer wieder hören wollen", lautet die Antwort der Arbeiterkammer Oberösterreich, die unlängst 20 Vorlesebücher für drei- bis sechsjährige Kinder im Buchhandel erwarb und einem Praxistest unterzog. Unterstützt wurden die AK-Experten dabei von Kindergartenkindern und ihren Pädagoginnen. Das Ergebnis: 12 der getesteten Bücher wurden mit "Sehr gut" bewertet, darunter sind sechs absolute Lieblingsbücher.

Von diesen Büchern konnten die Kinder nicht genug bekommen und auch die Pädagoginnen bewerteten sie mit "Sehr gut":

  • Blaukäppchen und der gute Wolf: Das Buch begeisterte sowohl die Kinder als auch die Pädagoginnen.
  • Der Freundschaftszauber: Eine wunderschöne Geschichte über Freundschaft.
  • Die Streithörnchen: Sehr schöne Geschichte, in der das Thema "Streit" grandios verpackt wird.
  • Die Zirkusprinzessin: Sehr liebevoll gestaltetes Buch, in dem die Kinder lernen, dass jeder etwas besonders gut kann.
  • Dinosaurier im Freibad: Die Kinder waren sofort von der Geschichte gefesselt und wollten sie immer wieder hören.
  • Krokottilie: Sehr ansprechend illustriert. Das Thema "Anders sein" wird hier sehr gut aufgearbeitet.

Acht Bücher kamen bei den Kindern nicht so gut an. Die Geschichten wurden von den Kindern nicht richtig verstanden, und nach Meinung der Pädagoginnen entsprachen diese nicht den Altersangaben. Diese Bücher sind eher für ältere Kinder geeignet, da sie sehr viel Text und Reime beinhalten. Die Kinder hatten auch nicht den Wunsch, die Geschichte noch einmal vorgelesen zu bekommen.

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Die Testtabelle

Hier geht es zur Detailauswertung der AK Oberösterreich:

Wie gut ein Vorlesebuch ankommt, haben bis zu einem gewissen Grad freilich auch die Vorleserinnen und Vorleser in der Hand. Die wichtigsten Tipps der Pädagoginnen dazu lauten:

  • Achten Sie auf eine ruhige Atmosphäre. Orte, wie das gemütliche Sofa oder Bett sind ideal, um sich aneinander zu kuscheln und gemeinsam in die Geschichte "abzutauchen".
  • Am besten ist es, jeden Tag zur selben Zeit vorzulesen. Abends vor dem Schlafengehen ist eine sehr gute Zeit zum Vorlesen, um den Tag ruhig ausklingen zu lassen.
  • Lassen Sie das Kind selbst das Buch auswählen – dazu muss es nur darauf zeigen können. Die Kinder sind voll bei der Sache, wenn ihre Wünsche respektiert werden.
  • Lesen Sie immer langsam und deutlich vor, arbeiten Sie mit der Lautstärke und geben Sie den einzelnen Charakteren in der Geschichte persönliche Stimmen.
  • Lassen Sie Unterbrechungen und Fragen zu und diskutieren Sie am Ende das Gelesene.
  • Richten Sie Ihrem Kind ein kleines Bücherregal ein, dort kann es seine "Schätze" sammeln, und es wird immer wieder gerne von sich aus zu seinen Büchern greifen.
  • Nehmen Sie Ihr Kind mit zu den Orten, wo es Bücher in Hülle und Fülle gibt. Suchen Sie im Fachhandel oder in der Bibliothek gemeinsam mit Ihrem Kind ein Buch aus, lassen Sie sich beraten, schauen Sie sich um.