Der Valentinstag naht. Deswegen ist das Thema heute auch ganz großartig. Es ist nämlich das Tollste auf der ganzen Welt: die Liebe. Sie geht bekanntlich durch den Magen. Kann einem aber auch auf jenen schlagen. Also vor lauter Verliebtheit den Appetit verderben. Doch egal wie: Sie ist das Salz in der Suppe eines erfüllten Lebens. Kochen mit Liebe wiederum ist eine wundervolle Möglichkeit, Emotionen auszudrücken und Beziehungen zu stärken. In der Küche geht es nämlich nicht nur um die Zubereitung von Speisen, sondern auch um die Schaffung von Erinnerungen und Verbindungen. Denn am Ende des Tages ist die Liebe die wichtigste Zutat in jeder Mahlzeit.

Video - Daheim bei Haya Molcho

Eine der erfolgreichsten Gastronominnen des Landes fand ihre Liebe zum Kochen auf den Reisen mit ihrem Mann Samy Molcho. Mit dem berühmten Pantomimen ist Haya Molcho sieben Jahre um die Welt gereist. Danach sind die beiden nach Wien gezogen und haben vier Söhne bekommen. NENI – das steht für Nuriel, Elior, Nadiv und Ilan. Und aus der Liebe zum Kochen für ihre Lieben entstand ihre späte Karriere. Selbständig machte sich Molcho nämlich erst, als die Kinder grösser waren. „Inzwischen haben wir neun Lokale in den ,25hour Hotels‘. Vier Lokale befinden sich in Wien, und wir haben eine Produktion für die ,Neni‘-Produkte in Amsterdam für die Supermärkte“, erzählt sie beim Besuch im privaten Haus in Klosterneuburg.

Und währenddessen die fürsorgliche Mutter vom Talent ihrer Söhne schwärmt, werden auch schon die letzten Zutaten für die hier vorgestellten Gerichte vorbereitet. Gekocht wird nämlich ein Mittagessen für Ihren Mann Samy. „Egal, welches Rezept man weitergibt. Man merkt sofort, ob jemand mit Liebe kocht oder ohne Leidenschaft – es wird immer anders schmecken“, plaudert Molcho drauflos. „Die Liebe spürt man durch den Magen, aber auch durch das Gericht. Und da Samy sehr gerne isst und seine Lieblingserinnerung an Israel Shakshuka ist, mache ich heute für ihn genau das!“.

© Christoph Kleinsasser

Dazu gibt es einen tollen israelischen Salat und Labaneh. Und vor lauter Liebe auch deutlich schärfer gewürzt als Haya Molcho es selbst mag. Laut der Köchin übrigens ein Zauberwort: Kompromisse. Es ist nicht die große Verbiegung, die damit gemeint ist, sondern es sind die kleinen Zugeständnisse, die zeigen, wie wichtig uns Meinung und Wünsche des anderen sind. Doch auch Streit gehört dazu. „Ich sage immer zu Samy: Wenn ich einmal nicht mit dir streite, dann liebe ich dich nicht. Weil dann nehme ich dich nicht wahr.“ Samy Molcho wiederum hat einmal in einem Interview gesagt: „Wenn ich mit Haya Gespräche habe, ist das Motto: Verschwenden wir nicht Zeit an das, was uns trennt. Investieren wir die Zeit in das, was uns verbindet.“

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Wenn diese Worte nur viel mehr Menschen hören könnten. Für Haya, geboren in Israel, und ihren Mann Samy, geboren in Palästina, kann Kulinarik nämlich genau das sein, was die Welt derzeit ganz dringend benötigt: ein verbindendes Element, in dem Kulturen, Religionen und kulinarische Traditionen ineinander verschmelzen. Kochen ist ein Ausdruck von Liebe. Und auch wenn uns so wie gerade manchmal die Worte fehlen, können wir unser Herz mit viel Liebe auf den Teller legen.