Diese Besprechung hätte auch ein E-Mail sein können. In Zeiten der Pandemie muss man dieses Sprichwort abwandeln: Diese Videokonferenz hätte auch ein E-Mail sein können. Durch die gesteigerte Zeit, die wir in Online-Besprechungen oder Zoom-Meetings verbringen leiden nicht nur unsere Nerven, nein, auch die Ohren bzw. unser Hörvermögen wird in Mitleidenschaft gezogen.

Um besser hören zu können, tragen viele Kopfhörer, oft über viele Stunden. „Die ständige Beschallung kann das Gehör beeinflussen“, sagt Andreas Grill, Hörakustikmeister bei Neuroth. Regelmäßiger Lärm über einen langen Zeitraum kann etwa zu Tinnitus bzw. zum teilweisen Verlust des Hörvermögens führen.

Die richtige Wahl der Kopfhörer

Wie können wir unsere Ohren also schützen? „Wichtig ist, in sich hineinzuhören“, sagt Grill. Denn Ohren brauchen Pausen. Auch wenn etwa Musik zwischen Videokonferenzen eine willkommene Abwechslung ist, sollte man dem Gehör zwischendurch beschallungsfreie Zeiten gönnen.

Auch auf die Wahl der Kopfhörer ist zu achten. Je näher die Schallquelle dem Trommelfell ist, desto höher ist die Belastung. Das bedeutet: Tendenziell sind Over-Ear- oder On-Ear-Kopfhörer, also Kopfhörer, die auf der Ohrmuschel aufliegen, besser als In-Ear-Kopfhörer, die man in den Gehörgang einführt. 85 Dezibel, das ist der Lautstärkepegel, der auf Dauer schädlich für unsere Ohren ist, In-Ears erreichen Spitzen bis 110 Dezibel, Sprache pendelt sich bei etwa 65 Dezibel ein.

Fühlt man sich etwa in Großraumbüros durch Lärm belästigt, kann man auf Kopfhörer mit Noise-Cancelling-Funktion oder einen individuell angepassten Gehörschutz zurückgreifen. „Man sollte darauf achten, das Gehör rechtzeitig zu entlasten, nicht erst, wenn der Lärm einen ermüdet.“