Um Coronatests in Drogeriemärkten gab es einen regelrechten Hype: Mehrere Drogerieketten verkauften diese Tests unterschiedlicher Anbieter und Test-Auswerter zu Preisen von je über 100 Euro. Und das, obwohl diese privaten Coronatests nicht dem Status eines behördlich angeordneten Tests entsprechen. Nun hat aber die Verkaufseuphorie einen Dämpfer bekommen.

Das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) hat als Erstes den Test der Firma Novogenia untersucht, der bei der Drogeriekette DM angeboten wurde. Mehrere Mängel sind den Testern aufgefallen, darunter fehlende Kennzeichnung, Zertifizierung etc. Das BASG schreibt, dass geeignete Maßnahmen zu treffen seien, um diese Tests vom Markt zurückzunehmen. Anforderungen des Medizinproduktegesetzes seien nicht erfüllt worden.

Die Firma Novogenia teilte der Kleinen Zeitung mit: „Wir haben den Verkauf ausgesetzt, um die Fragen zu prüfen. Natürlich sind wir der Aufforderung des BASG nachgekommen und haben alle beanstandeten Sets zurückgezogen.“ Es seien aber bereits Gegenmaßnahmen getroffen worden: „Unserer Auffassung nach besteht keine Gesundheitsgefährdung.“ Und: „Unser aktuelles Probenset zur Selbstabnahme ist nun CE-IVD zertifiziert und erfüllt alle vom BASG geforderten Anforderungen.“ Man will das Geschäft also fortsetzen.

Kritik an der Aussagekraft

Der Kritik, dass diese Tests zu wenig Aussagekraft hätten, begegnet Novogenia so: „Dies ist aus unserer Sicht nicht nachvollziehbar. Die Analysen werden in unserem Labor auf denselben Systemen und Reagenzien analysiert wie die der Sanitätsstäbe von Niederösterreich, Kärnten oder Steiermark.“ Das BASG setzt seine Untersuchungen fort: Auch Coronatests, die in anderen Drogerieketten angeboten werden, stehen auf dem Prüfstand. Ergebnisse werden in den nächsten Tagen erwartet.