Corona kann nicht nur dem Körper zusetzen, sondern auch dem Geist. Hier lauten die Symptome oft Stress, Anspannung und chaotisch kreisende Gedanken. „Gerade in dieser Krise werden wir mit Tatsachen konfrontiert, die wir uns weder ausgesucht haben noch beeinflussen können“, sagt Mentalcoach Sabine Stegmüller-Lang. „Dennoch ist man den Umständen nicht hilflos ausgeliefert. Welche Haltung wir dazu einnehmen, liegt noch immer an uns selbst.“

Zum Beispiel mit Achtsamkeitstrainings, einer besonderen Form von mentalem Training, durch das Belastungen abgebaut werden, man zur Ruhe kommen und Gedankenhygiene betreiben kann.

Die Übung namens „Vier Körbe“ hilft dabei, die Gedanken zu ordnen. Dafür sucht man sich einen ruhigen Platz in der Wohnung, setzt oder legt sich bequem hin. Die Aufmerksamkeit richtet sich auf das tiefe Ein- und Ausatmen. Am besten zählt man in Gedanken mit: auf 4 einatmen, auf 4 ausatmen – rund zwei Minuten lang.

Man schließt die Augen und stellt sich vier Körbe vor, die jeweils eine Aufschrift tragen und die einen Deckel haben.

  1. Erster Korb: das Vergangene. Was bereits passiert ist, einen aber noch immer belastet, was man nicht mehr braucht und loslassen möchte, legt man gedanklich in diesen Korb und schließt am Schluss den Deckel.
  2. Zweiter Korb: das Zukünftige. Worüber man sich heute schon Sorgen macht, das noch in weiter Ferne liegt oder vielleicht niemals eintreten wird, gehört in diesen Korb. Sind alle Zukunftsängste verstaut, macht man ihn im Geiste zu.
  3. Dritter Korb: das Andere. Was nicht zu den eigenen Aufgaben gehört, was einem von anderen zugeschoben wird, man aber nicht übernehmen will, und auch Dinge, in die man sich manchmal einmischt, obwohl sie einen nichts angehen, gehören in diesen Korb verstaut und dann verschlossen.
  4. Vierter Korb: das Jetzt. Man spürt, wie im Denken Ruhe eingekehrt ist. Alles hat seine Ordnung, alles hat seinen Platz. Man ist ganz ruhig, ganz aufmerksam, ganz im Hier und Jetzt.
    Wichtig: Die Stille spüren und verweilen. Den Abschluss der Übung bilden einige weitere tiefe Atemzüge. Dann die Augen öffnen, dann den Körper dehnen und strecken.

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